Mit Einführung der Europäischen Aktiengesellschaft – Societas Europaea (SE) haben die Satzungsgeber einer österreichischen Kapitalgesellschaft die Möglichkeit, sich zwischen dem in Österreich bekannten dualistischen Leitungssystem oder einer monistischen Organisationsverfassung zu entscheiden. Der SE wird dadurch ein umfassendes Gestaltungsrecht eingeräumt, ihre Unternehmensleitung mit Vorstand und Aufsichtsrat oder mit einem einheitlichen Verwaltungsorgan im Sinne des monistischen Systems auszustatten. In der monistischen Organisationsverfassung werden die Geschäftsführungs- und Leitungsaufgaben sowie die Überwachungs- und Kontrollaufgaben in einem einzigen Organ, dem Verwaltungsrat, zusammengefasst. Das laufende Tagesgeschäft wird dabei zwar an geschäftsführende Direktoren delegiert, dennoch ist die monistische Organisationsverfassung grundlegend anders aufgebaut als das in Österreich bekannte dualistische System.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, das monistische System in Österreich umfassend darzustellen und etwaige Anwendungsschwierigkeiten zu besprechen. Durch einen kurzen historischen Überblick, der Zusammenfassung der Ziele, Zwecke und Einsatzmöglichkeiten der Societas Europaea sowie einer Darstellung der Rechtsquellen und ihrer Normenhierarchie, wird die Basis zur Analyse der monistischen Leitungsstruktur geschaffen. Im Hauptteil wird die Organisationsverfassung der Societas Europaea eingehend besprochen und ein besonderer Fokus auf das monistische Leitungssystem sowie dessen wesentliche Vor- und Nachteile gegenüber dem dualistischen System gelegt. Nach Erörterung der Anwendungsschwierigkeiten des monistischen Systems in Österreich werden abschließend umfassende Zahlen und Fakten zur Societas Europaea nicht nur in Österreich, sondern auch in den weiteren Mitgliedstaaten der Union analysiert.
The establishment of the legal form European Company – Societas Europaea (SE) provides companies with the possibility for SE governance to choose between Austria’s traditional two-tier management system with management board and supervisory board or the new one-tier management system with a board of directors. The one-tier system has a single administrative organ which combines monitoring and managing functions within the board of directors. Even though the day-to-day business must be delegated to one or more managing directors, the one-tier management system varies fundamentally from Austria’s traditional two-tier system.
Purpose of this thesis is therefore to illustrate the one-tier management system in Austria and discuss its challenges. A short historical background together with a summary of the goals and possible implementations of the Societas Europaea combined with a display of the relevant provisions of law build the foundation for the analysis of the one-tier management system. The main part focuses on the organizational structure of the European Company with a special spotlight on the one-tier management system and its advantages, disadvantages as well as its challenges. Finally extensive data regarding the status of the Societas Europaea within Austria and other European member states are presented and discussed.
Mit Einführung der Europäischen Aktiengesellschaft – Societas Europaea (SE) haben die Satzungsgeber einer österreichischen Kapitalgesellschaft die Möglichkeit, sich zwischen dem in Österreich bekannten dualistischen Leitungssystem oder einer monistischen Organisationsverfassung zu entscheiden. Der SE wird dadurch ein umfassendes Gestaltungsrecht eingeräumt, ihre Unternehmensleitung mit Vorstand und Aufsichtsrat oder mit einem einheitlichen Verwaltungsorgan im Sinne des monistischen Systems auszustatten. In der monistischen Organisationsverfassung werden die Geschäftsführungs- und Leitungsaufgaben sowie die Überwachungs- und Kontrollaufgaben in einem einzigen Organ, dem Verwaltungsrat, zusammengefasst. Das laufende Tagesgeschäft wird dabei zwar an geschäftsführende Direktoren delegiert, dennoch ist die monistische Organisationsverfassung grundlegend anders aufgebaut als das in Österreich bekannte dualistische System.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, das monistische System in Österreich umfassend darzustellen und etwaige Anwendungsschwierigkeiten zu besprechen. Durch einen kurzen historischen Überblick, der Zusammenfassung der Ziele, Zwecke und Einsatzmöglichkeiten der Societas Europaea sowie einer Darstellung der Rechtsquellen und ihrer Normenhierarchie, wird die Basis zur Analyse der monistischen Leitungsstruktur geschaffen. Im Hauptteil wird die Organisationsverfassung der Societas Europaea eingehend besprochen und ein besonderer Fokus auf das monistische Leitungssystem sowie dessen wesentliche Vor- und Nachteile gegenüber dem dualistischen System gelegt. Nach Erörterung der Anwendungsschwierigkeiten des monistischen Systems in Österreich werden abschließend umfassende Zahlen und Fakten zur Societas Europaea nicht nur in Österreich, sondern auch in den weiteren Mitgliedstaaten der Union analysiert.
The establishment of the legal form European Company – Societas Europaea (SE) provides companies with the possibility for SE governance to choose between Austria’s traditional two-tier management system with management board and supervisory board or the new one-tier management system with a board of directors. The one-tier system has a single administrative organ which combines monitoring and managing functions within the board of directors. Even though the day-to-day business must be delegated to one or more managing directors, the one-tier management system varies fundamentally from Austria’s traditional two-tier system.
Purpose of this thesis is therefore to illustrate the one-tier management system in Austria and discuss its challenges. A short historical background together with a summary of the goals and possible implementations of the Societas Europaea combined with a display of the relevant provisions of law build the foundation for the analysis of the one-tier management system. The main part focuses on the organizational structure of the European Company with a special spotlight on the one-tier management system and its advantages, disadvantages as well as its challenges. Finally extensive data regarding the status of the Societas Europaea within Austria and other European member states are presented and discussed.