You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1327323
Title (deu)
Lebendige Mehrsprachigkeit
vier Fallbeispiele zur Veränderung des Sprachengebrauchs Mehrsprachiger im Migrationskontext
Parallel title (eng)
Living Multilinguality
Author
Nikolaus Valentin Fennes
Adviser
Karen Schramm
Assessor
Karen Schramm
Abstract (deu)

Durch die Prozesse der Globalisierung und der weltweiten Wanderung von Menschen ge-winnt auch Mehrsprachigkeit zunehmend an Bedeutung. Menschen bewegen sich von einem sozialen und kulturellen Kontext in einen anderen. Sprache spielt eine wichtige Rolle dafür, ob sie sich in der neuen Umgebung behaupten können. Diese Studie betrachtet einerseits die Flexibilität und Wandelbarkeit individueller Mehrsprachigkeit und fragt andererseits nach den Gründen für diese Veränderungen des Sprachengebrauchs. Dabei wird (1) ein theoretischer Zugang zu einem dynamischen Konzept von Mehrsprachigkeit und Sprachpraxis entwickelt, der u.a. auf Modellen von Jessner und Herdina, Aronin und Ó Laoire, MacIntyre und Dörnyei aufbaut. (2) Anhand von vier Fallbeispielen in Wien lebender Personen wird empirisch unter-sucht, wie und wodurch es dazu kommt, dass Menschen mehr und mehr beginnen, Deutsch zu sprechen. Gemeinsam ist den vier untersuchten Fällen, dass alle Englisch vor Deutsch gelernt haben. Die Beherrschung der Weltsprache Englisch schaltet großteils den strukturellen Zwang aus, die Landessprache zu erwerben. Die empirischen Ergebnisse zeigen aber, dass persönli-che und zwischenmenschliche Faktoren besonders nach längerem Aufenthalt in Österreich durch die fortschreitende Integration in die lokale Gesellschaft und durch die Entwicklung von Zukunftsperspektiven in diesem Land wichtige Motivationen für das Erlernen der Deut-schen Sprache bieten. In Anbetracht der engen Verknüpfung von Integration und Spracher-werb im politischen Diskurs in Österreich stellen diese Ergebnisse infrage, ob ein Zwang, die Sprache vor der Zuwanderung lernen zu müssen, zielführend für die Integration der österrei-chischen Gesellschaft ist. Im Gegensatz dazu scheint eine integrierende Gesellschaft, die Neuankömmlingen individuelle Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten der Zukunftsgestal-tung bietet, ein wichtiger Motor für eine gemeinsame Sprache zu sein.

Abstract (eng)

Through the processes of globalisation and the worldwide movement of people multilinguality increasingly gains importance. People move from one socio-cultural context to another. Language plays a key role in whether they can succeed in their new surroundings or not. This case study looks upon flexibility and changeability of individual multilinguality und poses the question for the reasons of changes in language use. (1) Drawing on theoretical models of Jessner and Herdina, Aronini and Ó Laoire, MacIntyre and Dörnyei, a theoretical approach to a dynamic concept of multilinguality and language use is developed. (2) Four case studies of migrants living in Vienna are discussed to explain, which changes in language Use take place and which reasons these people perceive at the roots of this change. Common to all case studies is that they learned English before their arrival in Austria. Being capable of an international language they were thus structurally not forced to acquire the local tongue. But the empirical evidence shows that personal and interpersonal factors yield central moments of motivation to acquire German after a longer stay in the country due to increasing social integration in the local society and the development of personal perspectives for the future. Looking at the current policy in Austria which tightly connects immigration with language acquisition the results of this paper question, whether the obligation to learn German before migrating to Austria really achieves the goal of integrating society. It rather seems that an integrative society who offers opportunities for Migrants to connect with the locals and develop long-term perspectives is an important driving force for a common language.

Keywords (eng)
dynamic multilingualitymigrationlanguage useL2 selfwillingness to communicateintegrationlanguage acquisitionGerman as second language
Keywords (deu)
dynamische MehrsprachigkeitMigrationSprachengebrauchL2 selfwillingness to communicateIntegrationSpracherwerbDeutsch als Zweitsprache
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1327323
rdau:P60550 (deu)
118 Seiten : Diagramme
Number of pages
118
Study plan
Masterstudium Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
[UA]
[066]
[814]
Members (1)
Title (deu)
Lebendige Mehrsprachigkeit
vier Fallbeispiele zur Veränderung des Sprachengebrauchs Mehrsprachiger im Migrationskontext
Parallel title (eng)
Living Multilinguality
Author
Nikolaus Valentin Fennes
Abstract (deu)

Durch die Prozesse der Globalisierung und der weltweiten Wanderung von Menschen ge-winnt auch Mehrsprachigkeit zunehmend an Bedeutung. Menschen bewegen sich von einem sozialen und kulturellen Kontext in einen anderen. Sprache spielt eine wichtige Rolle dafür, ob sie sich in der neuen Umgebung behaupten können. Diese Studie betrachtet einerseits die Flexibilität und Wandelbarkeit individueller Mehrsprachigkeit und fragt andererseits nach den Gründen für diese Veränderungen des Sprachengebrauchs. Dabei wird (1) ein theoretischer Zugang zu einem dynamischen Konzept von Mehrsprachigkeit und Sprachpraxis entwickelt, der u.a. auf Modellen von Jessner und Herdina, Aronin und Ó Laoire, MacIntyre und Dörnyei aufbaut. (2) Anhand von vier Fallbeispielen in Wien lebender Personen wird empirisch unter-sucht, wie und wodurch es dazu kommt, dass Menschen mehr und mehr beginnen, Deutsch zu sprechen. Gemeinsam ist den vier untersuchten Fällen, dass alle Englisch vor Deutsch gelernt haben. Die Beherrschung der Weltsprache Englisch schaltet großteils den strukturellen Zwang aus, die Landessprache zu erwerben. Die empirischen Ergebnisse zeigen aber, dass persönli-che und zwischenmenschliche Faktoren besonders nach längerem Aufenthalt in Österreich durch die fortschreitende Integration in die lokale Gesellschaft und durch die Entwicklung von Zukunftsperspektiven in diesem Land wichtige Motivationen für das Erlernen der Deut-schen Sprache bieten. In Anbetracht der engen Verknüpfung von Integration und Spracher-werb im politischen Diskurs in Österreich stellen diese Ergebnisse infrage, ob ein Zwang, die Sprache vor der Zuwanderung lernen zu müssen, zielführend für die Integration der österrei-chischen Gesellschaft ist. Im Gegensatz dazu scheint eine integrierende Gesellschaft, die Neuankömmlingen individuelle Anknüpfungspunkte und Möglichkeiten der Zukunftsgestal-tung bietet, ein wichtiger Motor für eine gemeinsame Sprache zu sein.

Abstract (eng)

Through the processes of globalisation and the worldwide movement of people multilinguality increasingly gains importance. People move from one socio-cultural context to another. Language plays a key role in whether they can succeed in their new surroundings or not. This case study looks upon flexibility and changeability of individual multilinguality und poses the question for the reasons of changes in language use. (1) Drawing on theoretical models of Jessner and Herdina, Aronini and Ó Laoire, MacIntyre and Dörnyei, a theoretical approach to a dynamic concept of multilinguality and language use is developed. (2) Four case studies of migrants living in Vienna are discussed to explain, which changes in language Use take place and which reasons these people perceive at the roots of this change. Common to all case studies is that they learned English before their arrival in Austria. Being capable of an international language they were thus structurally not forced to acquire the local tongue. But the empirical evidence shows that personal and interpersonal factors yield central moments of motivation to acquire German after a longer stay in the country due to increasing social integration in the local society and the development of personal perspectives for the future. Looking at the current policy in Austria which tightly connects immigration with language acquisition the results of this paper question, whether the obligation to learn German before migrating to Austria really achieves the goal of integrating society. It rather seems that an integrative society who offers opportunities for Migrants to connect with the locals and develop long-term perspectives is an important driving force for a common language.

Keywords (eng)
dynamic multilingualitymigrationlanguage useL2 selfwillingness to communicateintegrationlanguage acquisitionGerman as second language
Keywords (deu)
dynamische MehrsprachigkeitMigrationSprachengebrauchL2 selfwillingness to communicateIntegrationSpracherwerbDeutsch als Zweitsprache
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1327324
Number of pages
118