Bilder sagen mehr als tausend Worte, jeden Tag erreichen sie uns aus aller Welt und konstruieren das Weltbild ihrer Rezipienten mit. Sie prägen Ansichten und bleiben im Kopf. Doch hinter dem Pressefoto in der Tageszeitung stehen Entscheidungsträger, die bewusst und gezielt dieses Foto ausgesucht haben, sie konstruieren das visuelle Gedächtnis der Gesellschaft mit.
Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war es, die Auswahlkriterien hinter einem Pressefo-to, anhand von Experteninterviews mit Bildredakteuren von Tageszeitungen aus dem deutsch-sprachigen Raum, genauer zu beleuchten, den Bildredakteur als Konstrukteur ins Zentrum des Erkenntnisinteresses zu rücken und sein Rollenverständnis zu hinterfragen. Die Flüchtlingssitu-ation galt dabei als deskriptives Beispiel, um die Experten mit einer konkreten Situation zu kon-frontieren und herauszufinden, welche Foto-Nachrichtenfaktoren auf ausgewählte Pressefotos zutreffen und welche Eigenschaften ein Pressefoto mitbringen muss. Es wurde ein qualitativer Zugang gewählt, da das Feld in der Kommunikationswissenschaft noch recht unerforscht ist, somit soll die Studie ein Anstoß dafür sein, sich weiter mit diesem Themengebiet auseinander-zusetzen und Tendenzen zur Schließung von Forschungslücken aufzeigen.
Es lässt sich nach der Evaluierung festhalten, dass der Bildredakteur nur ein Gatekeeper unter vielen ist, der die Entscheidung zu einem Pressefoto trifft. Er bestimmt die Vorauswahl der Bilder, ist im Weiteren Verlauf jedoch abhängig vom Feedback der Redaktion und letzten Endes der Entscheidung der Chefredaktion. Der Bildredakteur ist auf dem Weg der Auswahl vor allem von seiner Sozialisation innerhalb des journalistischen Handlungssystems geprägt und weniger von seinen eigenen Vorstellungen oder von Routinen. Trotz der täglich ansteigenden Bilderflut im Zuge der Digitalisierung kann die Hypothese des Gatecheckers nicht bestätigt werden, die Ex-perten versuchen sich Zeit für die Auswahl zu nehmen und handeln dabei gewissenhaft und nach den Prämissen des Qualitätsjournalismus. Auch Foto-Nachrichtenfaktoren spielen eine untergeordnete Rolle im Entscheidungsprozess, vielmehr muss ein Pressefoto inhaltliche, foto-grafische und ausdrucksstarke Qualitäten mitbringen.
Pictures are worth a thousand words as day in, day out they reach us from all over the world and help us to picture the view of the world. They shape views and remain in the head. But you shouldn’t forget, that behind every press photo in the daily newspaper stands a decision maker, who consciously and deliberately chose a particular image. These decision makers construe the visual memory of our society.
The aim of this research project was to closely examine the selection criteria behind a press photo and to focus on the picture editor, their work and their understanding of their role. The research is based on expert interviews with picture editors of newspapers from German-speaking countries. The refugee situation has been added as a descriptive example to examine which photo-news factor applies to selected photos and what characteristics a press photo should have. It was chosen to pursue a qualitative research, as the field in the communication science is still pretty much unexplored. Therefore, the study will be an impetus for further research and to highlight trends regarding the closure of gaps in the research.
After the evaluation was done, it is fair to say that the picture editor is only a gatekeeper amongst many others, who make the decision to publish a press photo. They determine the initial selection of images, but the further course of the selection process depends on the feedback of the editors and is ultimately the decision of the Chief Editor. In the decision making process, you will find the expert being marked by their socialization within the journalistic action system and less by their own ideas or routines. Despite the daily rising flood of images in the process of digitalization, the hypothesis of the Gate checkers cannot be confirmed. Experts are trying to take time for the selection process, to act conscientiously and to follow the assumption of a high-quality journalism. Also photo-news factors play a subordinate role in the decision-making process, rather than a press photo which must bring content, photographic and expressive qualities.
Bilder sagen mehr als tausend Worte, jeden Tag erreichen sie uns aus aller Welt und konstruieren das Weltbild ihrer Rezipienten mit. Sie prägen Ansichten und bleiben im Kopf. Doch hinter dem Pressefoto in der Tageszeitung stehen Entscheidungsträger, die bewusst und gezielt dieses Foto ausgesucht haben, sie konstruieren das visuelle Gedächtnis der Gesellschaft mit.
Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war es, die Auswahlkriterien hinter einem Pressefo-to, anhand von Experteninterviews mit Bildredakteuren von Tageszeitungen aus dem deutsch-sprachigen Raum, genauer zu beleuchten, den Bildredakteur als Konstrukteur ins Zentrum des Erkenntnisinteresses zu rücken und sein Rollenverständnis zu hinterfragen. Die Flüchtlingssitu-ation galt dabei als deskriptives Beispiel, um die Experten mit einer konkreten Situation zu kon-frontieren und herauszufinden, welche Foto-Nachrichtenfaktoren auf ausgewählte Pressefotos zutreffen und welche Eigenschaften ein Pressefoto mitbringen muss. Es wurde ein qualitativer Zugang gewählt, da das Feld in der Kommunikationswissenschaft noch recht unerforscht ist, somit soll die Studie ein Anstoß dafür sein, sich weiter mit diesem Themengebiet auseinander-zusetzen und Tendenzen zur Schließung von Forschungslücken aufzeigen.
Es lässt sich nach der Evaluierung festhalten, dass der Bildredakteur nur ein Gatekeeper unter vielen ist, der die Entscheidung zu einem Pressefoto trifft. Er bestimmt die Vorauswahl der Bilder, ist im Weiteren Verlauf jedoch abhängig vom Feedback der Redaktion und letzten Endes der Entscheidung der Chefredaktion. Der Bildredakteur ist auf dem Weg der Auswahl vor allem von seiner Sozialisation innerhalb des journalistischen Handlungssystems geprägt und weniger von seinen eigenen Vorstellungen oder von Routinen. Trotz der täglich ansteigenden Bilderflut im Zuge der Digitalisierung kann die Hypothese des Gatecheckers nicht bestätigt werden, die Ex-perten versuchen sich Zeit für die Auswahl zu nehmen und handeln dabei gewissenhaft und nach den Prämissen des Qualitätsjournalismus. Auch Foto-Nachrichtenfaktoren spielen eine untergeordnete Rolle im Entscheidungsprozess, vielmehr muss ein Pressefoto inhaltliche, foto-grafische und ausdrucksstarke Qualitäten mitbringen.
Pictures are worth a thousand words as day in, day out they reach us from all over the world and help us to picture the view of the world. They shape views and remain in the head. But you shouldn’t forget, that behind every press photo in the daily newspaper stands a decision maker, who consciously and deliberately chose a particular image. These decision makers construe the visual memory of our society.
The aim of this research project was to closely examine the selection criteria behind a press photo and to focus on the picture editor, their work and their understanding of their role. The research is based on expert interviews with picture editors of newspapers from German-speaking countries. The refugee situation has been added as a descriptive example to examine which photo-news factor applies to selected photos and what characteristics a press photo should have. It was chosen to pursue a qualitative research, as the field in the communication science is still pretty much unexplored. Therefore, the study will be an impetus for further research and to highlight trends regarding the closure of gaps in the research.
After the evaluation was done, it is fair to say that the picture editor is only a gatekeeper amongst many others, who make the decision to publish a press photo. They determine the initial selection of images, but the further course of the selection process depends on the feedback of the editors and is ultimately the decision of the Chief Editor. In the decision making process, you will find the expert being marked by their socialization within the journalistic action system and less by their own ideas or routines. Despite the daily rising flood of images in the process of digitalization, the hypothesis of the Gate checkers cannot be confirmed. Experts are trying to take time for the selection process, to act conscientiously and to follow the assumption of a high-quality journalism. Also photo-news factors play a subordinate role in the decision-making process, rather than a press photo which must bring content, photographic and expressive qualities.