Imitation beschreibt eine komplexe Koordination zwischen Wahrnehmung und Motorik,
welche als eine Art des sozialen Lernens eine entscheidende Rolle im Erwerb neuer Fähigkeiten spielt. Trotz der funktionellen Bedeutung, sind die zugrundeliegenden Mechanismen noch nicht vollständig erforscht. Die vorliegende Untersuchung soll prüfen ob kognitive Belastung einen Faktor darstellt welcher das Wechselspiel zwischen präziser Imitation und hochgradiger Emulation moderiert. In einer Mixed-Design Studie bearbeiteten 57 Teilnehmer eine abgeänderte Version des sogenannten Pen-and-Cup-tasks (Wohlschläger et al., 2003) während sie zwei verschiedenen Lastbedingungen ausgesetzt waren. Eine Auslastung des Arbeitsgedächtnisses führte zu spezifischen kognitiven Einschränkungen, während Zeitdruck zu allgemeineren Einschränkungen auf multiplen Ebenen führte; nämlich perzeptuelle, motorische und kognitive Funktionen. Hand- und Zielfehler wurden unabhängig voneinander gemessen und dienten als abhängige Variable. Belastung des Arbeitsspeichers, als auch Zeitdruck beeinflussten Imitation indem sie Fehlerraten generell erhöhten. Allerdings nur Zeitdruck, nicht aber die Arbeitsspeicherauslastung erhöhte Bewegungsfehler relativ zu Zielfehlern. Demzufolge ist zu schließen, dass sich Individuen unter Zeitdruck mehr auf das der Bewegung zugrundeliegende Ziel konzentrieren und ihre eigenen Bewegungen konzipieren um dieses zu erreichen. Folglich zeigen diese eine weniger bewegungsorientierte Form der Imitation. Theoretische und praktische Implikationen werden diskutiert.
Imitation is a complex perceptual-motor coordination that, as a type of social learning, plays a crucial role in skill acquisition. Despite the functional significance, its underlying mechanisms are yet to be fully discovered. The present research aimed at investigating whether cognitive load acts as a factor that moderates the degree to which individuals engage in more literal imitation versus high-level emulation. In a mixed-design study, 57 participants performed an adapted version of the pen-and-cup task (Wohlschläger et al., 2003), whilst being exposed to two different load conditions. Working memory load introduced specific cognitive limitations, whereas time pressure introduced more general limitations on different levels, including perceptual, motor and cognitive functions. Hand- and goal mistakes were measured independently and served as dependent variables. Both time pressure and working memory load affected imitation by increasing error rates in general. However, only time pressure, but not memory load increased movement-errors relative to goal-errors. Therefore, under high time pressure individuals focus more on the goal and devise their own means for the achievement, consequently showing less literal imitation. Theoretical and practical implications are discussed.
Imitation beschreibt eine komplexe Koordination zwischen Wahrnehmung und Motorik,
welche als eine Art des sozialen Lernens eine entscheidende Rolle im Erwerb neuer Fähigkeiten spielt. Trotz der funktionellen Bedeutung, sind die zugrundeliegenden Mechanismen noch nicht vollständig erforscht. Die vorliegende Untersuchung soll prüfen ob kognitive Belastung einen Faktor darstellt welcher das Wechselspiel zwischen präziser Imitation und hochgradiger Emulation moderiert. In einer Mixed-Design Studie bearbeiteten 57 Teilnehmer eine abgeänderte Version des sogenannten Pen-and-Cup-tasks (Wohlschläger et al., 2003) während sie zwei verschiedenen Lastbedingungen ausgesetzt waren. Eine Auslastung des Arbeitsgedächtnisses führte zu spezifischen kognitiven Einschränkungen, während Zeitdruck zu allgemeineren Einschränkungen auf multiplen Ebenen führte; nämlich perzeptuelle, motorische und kognitive Funktionen. Hand- und Zielfehler wurden unabhängig voneinander gemessen und dienten als abhängige Variable. Belastung des Arbeitsspeichers, als auch Zeitdruck beeinflussten Imitation indem sie Fehlerraten generell erhöhten. Allerdings nur Zeitdruck, nicht aber die Arbeitsspeicherauslastung erhöhte Bewegungsfehler relativ zu Zielfehlern. Demzufolge ist zu schließen, dass sich Individuen unter Zeitdruck mehr auf das der Bewegung zugrundeliegende Ziel konzentrieren und ihre eigenen Bewegungen konzipieren um dieses zu erreichen. Folglich zeigen diese eine weniger bewegungsorientierte Form der Imitation. Theoretische und praktische Implikationen werden diskutiert.
Imitation is a complex perceptual-motor coordination that, as a type of social learning, plays a crucial role in skill acquisition. Despite the functional significance, its underlying mechanisms are yet to be fully discovered. The present research aimed at investigating whether cognitive load acts as a factor that moderates the degree to which individuals engage in more literal imitation versus high-level emulation. In a mixed-design study, 57 participants performed an adapted version of the pen-and-cup task (Wohlschläger et al., 2003), whilst being exposed to two different load conditions. Working memory load introduced specific cognitive limitations, whereas time pressure introduced more general limitations on different levels, including perceptual, motor and cognitive functions. Hand- and goal mistakes were measured independently and served as dependent variables. Both time pressure and working memory load affected imitation by increasing error rates in general. However, only time pressure, but not memory load increased movement-errors relative to goal-errors. Therefore, under high time pressure individuals focus more on the goal and devise their own means for the achievement, consequently showing less literal imitation. Theoretical and practical implications are discussed.