Abstract (deu)
Ziel dieser Masterarbeit ist es, das emanzipatorische Potential der Kunst aus Sicht der
Kritischen Theorie Theodor W. Adornos und Walter Benjamins aufzuzeigen. Dafür sollen die
Thesen Walter Benjamins zur Kunst im Zeitalter des Hochkapitalismus, insbesondere seine
Ideen aus dem Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit
(1935/36), mit Theodor W. Adornos Analyse Kulturindustrie - Aufklärung als Massenbetrug,
dem vierten Kapitel in der Dialektik der Aufklärung (1944), welches er zusammen mit Max
Horkheimer geschrieben hat, verglichen werden.
Walter Benjamin beschäftigt sich intensiv mit dem Zusammenspiel von Religion und Kunst
und den durch neue Medien wie Photographie und Film bedingten Wandel vom Kultwert der
Kunstwerke zu ihrem Ausstellungswert. Dieser Wandel verschiebt die Fundierung der Kunst
vom Kult zur Politik. In Adornos Analyse der Kunst im Kapitalismus ist ausnahmslos jedes
künstlerische Produkt der Kulturindustrie eine Ware. Eine genauere Betrachtung von Adornos
Texten zeigt, dass Benjamins Ansatz und Adornos Kritik sich nicht ausschließen, sondern sich
ergänzen. Diese Hypothese meinerseits lässt sich vor allem durch eine genaue Lektüre des
Briefwechsels zwischen Adorno und Benjamin bestätigen. Sowohl die alte, vermeintlich
autonome, auratische Kunst als auch die moderne, technisch fundierte, nicht-auratische Kunst
müssen dabei einer dialektisch-materialistischen Kritik unterzogen werden. Dabei zeige ich das
gemeinsame Projekt Adornos und Benjamins, dass in einer materialistischen Ästhetik besteht,
die sich die Entzauberung der Kunst zur Aufgabe macht und die in der Kunst eine Möglichkeit
der Befreiung findet.