Abstract (deu)
Obwohl Toiletten nach wie vor ein tabuisiertes Thema in der heutigen Gesellschaft sind, ist es weitgehend anerkannt, dass Gender eine wesentliche Rolle für adäquate öffentliche Toiletten spielt. Diese Arbeit untersucht Gender-Ungerechtigkeiten hinsichtlich des öffentlichen Toilettenangebots am Donaukanal in Wien und ermittelt Auswirkungen dieses Angebots auf die Nutzung des öffentlichen Raums. Daten wurden durch die Durchführung von acht Interviews mit Personen verschiedener Gender erhoben, die den Donaukanal alle mehrmals zuvor besucht hatten. Die Transkripte der Interviews wurden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse und der Software MAXQDA ausgewertet. Zusätzlich wurde eine Karte vom Untersuchungsgebiet angefertigt, die Einblicke in Anzahl und Typen der vorhandenen Toiletten bietet. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Gender-Ungerechtigkeiten durch das Toilettenangebot gegeben sind. Es konnte auch gezeigt werden, dass dieses Angebot verschiedene Effekte auf die Nutzung des öffentlichen Raumes hat, wobei auch hier teils Unterschiede je nach Gender abzuleiten sind. Zuletzt wird argumentiert, dass öffentliches Toilettenangebot und Gender als Thema wertvolle Lehr- und Lernmöglichkeiten für den Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht bieten kann.