Description (de)
Beitrag von Michael Paninski in "SYN 01·2010 irreal". Abstract: In meinem kurzen Beitrag zu Siegfried Kracauers Feuilletonartikel über Arbeitsnachweise aus der Frankfurter Zeitung vom 17.6.1930 wird die Frage nach den Anwesenheitsformen sowohl von Menschen in Räumen, als auch von Räumen in Menschen gestellt. Dabei soll ein „Verhältnis der Teilhabe“ (Merleau-Ponty) skizziert werden, das den architektonischen Raum und das sich darin befindende Subjekt in eine Bezugsbeziehung setzt, die durch die trennenden Kategorien der klassischen Auffassung des Raumes – und der Körper in diesem – mittels ‚spatien’ und ‚topoi’ hindurch weist. Dadurch soll eine Anwesenheit im Raum in den Blick genommen werden, die wesentlich erfahrbar ist. Durch die leibliche Anwesenheit im Raum entstehen räumliche Atmosphären, welche die Herrschaftsformen bis in die letzten Winkel unseres persönlichen Residuums fühlbar werden lassen: direkt unter der Haut.
Ein „Denken durch die Dinge“; das war es, was Kracauers Denken kennzeichnen sollte und was mich bis heute hin an seinen Texten fasziniert. In meiner Lektüre schließe ich mich solch einem Versuch an und versuche ebenfalls, die Dinge nicht einfach vor und um uns herum zu erblicken, sondern mit ihnen an der Welt teilzuhaben. Ausblickend soll mit solch einem Lektüreansatz der Weg eröffnet werden, über eine ästhetische Teilhabe an der uns umgebenden Welt zu einer neuen Form einer Politik der Dinge zu kommen. Mit der ‚erfahrenden Erkenntnis’ wird ein Platz aufgezeigt, den der fühlende Mensch in solch einer Politik auszufüllen hat.
Keywords (de)
SYN, TFM, irreal, Paninski, Kracauer