In der hier vorliegenden Masterarbeit wurde untersucht, wie die öffentliche und veröffentlichte Meinung bezüglich der Opferthese und die nationalsozialistische Vergangenheit von Österreicher:innen die österreichische Identität und Erinnerungskultur einige Jahrzehnte prägte. Als theoretische Grundlagen dienten dazu die Forschung im Bereich ‚Erinnerungskultur‘ und ‚kollektives Gedächtnis‘ und Arbeiten aus dem Feld der österreichischen ‚Erinnerungskultur- und Opfermythosforschung‘. Im Zuge der methodischen Herangehensweise orientierte sich diese Arbeit an der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010). Ausgehend von den theoretischen Grundlagen konnten sechs Phasen des Erinnerns identifiziert werden, welche als Analyseraster die Grundlage für die empirische Forschung dieser Masterarbeit bildeten. Es wurde untersucht, inwiefern sich diese Erinnerungsphasen in ausgewählten österreichischen Schulbüchern für Geschichte und Politische Bildung (GPB) seit 1960 widerspiegelten. Bezugnehmend auf die Forschungsergebnisse des empirischen Teils kommt diese Masterarbeit zu dem Schluss, dass erst die untersuchten GPB-Bücher aus 2018/2019 einen klaren Sprung hin zu einer kritischen Reflexion der Opferthese und österreichischer Erinnerungskultur darstellen.
This master’s thesis investigates how Austria’s post-war identity and remembrance culture was shaped and affected by public and published opinion regarding the Austrian “victim thesis” (‘Opferthese’) over a certain period of time. In order to do so, this thesis draws on the work of Assmann (2018) on collective memory and Erll’s (2005) research in the field of remembrance culture. Further, the most recent insights into the development of the Austrian victim thesis, remembrance culture and identity are presented. Mayring’s (2010) qualitative content analysis serves as basis for the empirical research. Based on this thesis’ theoretical research, six periods of remembering are identified. These periods of remembering are the foundation for the analysis grid used to examine six Austrian history schoolbooks between 1969 and today with regard to their presentation of the Austrian post-war memory. The results of this master thesis clearly demonstrate that it is only the books from 2018/2019 that manage to make the leap towards a culturally relevant exploration of collective memory and critical reflection of the Austrian post-war victim thesis.
In der hier vorliegenden Masterarbeit wurde untersucht, wie die öffentliche und veröffentlichte Meinung bezüglich der Opferthese und die nationalsozialistische Vergangenheit von Österreicher:innen die österreichische Identität und Erinnerungskultur einige Jahrzehnte prägte. Als theoretische Grundlagen dienten dazu die Forschung im Bereich ‚Erinnerungskultur‘ und ‚kollektives Gedächtnis‘ und Arbeiten aus dem Feld der österreichischen ‚Erinnerungskultur- und Opfermythosforschung‘. Im Zuge der methodischen Herangehensweise orientierte sich diese Arbeit an der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010). Ausgehend von den theoretischen Grundlagen konnten sechs Phasen des Erinnerns identifiziert werden, welche als Analyseraster die Grundlage für die empirische Forschung dieser Masterarbeit bildeten. Es wurde untersucht, inwiefern sich diese Erinnerungsphasen in ausgewählten österreichischen Schulbüchern für Geschichte und Politische Bildung (GPB) seit 1960 widerspiegelten. Bezugnehmend auf die Forschungsergebnisse des empirischen Teils kommt diese Masterarbeit zu dem Schluss, dass erst die untersuchten GPB-Bücher aus 2018/2019 einen klaren Sprung hin zu einer kritischen Reflexion der Opferthese und österreichischer Erinnerungskultur darstellen.
This master’s thesis investigates how Austria’s post-war identity and remembrance culture was shaped and affected by public and published opinion regarding the Austrian “victim thesis” (‘Opferthese’) over a certain period of time. In order to do so, this thesis draws on the work of Assmann (2018) on collective memory and Erll’s (2005) research in the field of remembrance culture. Further, the most recent insights into the development of the Austrian victim thesis, remembrance culture and identity are presented. Mayring’s (2010) qualitative content analysis serves as basis for the empirical research. Based on this thesis’ theoretical research, six periods of remembering are identified. These periods of remembering are the foundation for the analysis grid used to examine six Austrian history schoolbooks between 1969 and today with regard to their presentation of the Austrian post-war memory. The results of this master thesis clearly demonstrate that it is only the books from 2018/2019 that manage to make the leap towards a culturally relevant exploration of collective memory and critical reflection of the Austrian post-war victim thesis.