Abstract (deu)
Die Romane der rheintalische Trilogie von Robert Schneider, also "Schlafes Bruder", "Die Luftgängerin" und "Die Unberührten", wurden von der Literaturwissenschaft
in stark unterschiedlichem Umfang berücksichtigt. Bedingt durch die starke Ablehnung, die "Die Luftgängerin" und "Die Unberührten" von Seiten der Literaturkritik erfuhren, wurde die Musik dieser Bände nicht so eingehend untersucht, wie es bei "Schlafes Bruder der Fall gewesen war. Auch eine Gesamtschau auf die Musik aller drei Romane fand bisher nur am Rande statt.
Die vorliegende Arbeit möchte diese Lücke ausfüllen, indem sie nach Darstellung der für eine solche Interpretation notwendigen theoretischen Grundlagen die an die Texte herangetragenen "musikalischen" Etikettierungen
hinterfragt. Dafür sollen exemplarisch Lesarten aus Rezensionen und wissenschaftlichen Arbeiten als Anregung dienen. Vor allem aber sollen die Texte selbst mit Hilfe der im Theorieteil vorgestellten Arbeitsmittel untersucht werden.
Eine solche "musikalische" Analyse der Romane "Schlafes Bruder", "Die Luftgängerin" und "Die Unberührten" kann auf der einen Seite keine völlig neue Lesart der rheintalischen Trilogie begründen, lässt aber andererseits die trilogischen Verbindungen zwischen den einzelnen Romanen wesentlich deutlicher zu Tage treten und bietet außerdem Erklärungsansätze zum "musikalischen" Eindruck, den die Werke bei vielen Rezipierenden hinterlassen.