Abstract (deu)
In der Hochschullandschaft zeichnet sich eine Trendwende ab, die durch eine immer stärkere Ökonomisierung der Universitäten charakterisiert ist. In dieser Arbeit wird das im Universitätsgesetz (UG) 2002 neu eingeführte Instrument der Wissensbilanz als ein Beispiel für die Steuerung von Wissenschaft herausgegriffen. Die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen der gesetzlich vorgeschriebenen Wissensbilanzierung auf der einen Seite und der Erkenntnisproduktion von sogenannten "WissensproduzentInnen" auf der anderen Seite wird gestellt. Im Hauptteil der Analyse werden die Erfahrungen der akademischen WissensproduzentInnen entlang der Kategorien Forschung, Wissenstransfer, Lehre und akademische Selbstverwaltung diskursiv erschlossen. Es kann beobachtet werden, dass durch Steuerungsinstrumente wie die Wissensbilanz eine immer größere Durchmengung von wissenschaftlichen und unternehmerischen Ansprüchen innerhalb des universitären Feldes stattfindet, die sich auch auf die Prozesse der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion niederschlägt.