Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Krippenkunst der Familie Schwanthaler und konzentriert sich dabei auf die Werke ihrer Mitglieder Thomas, Johann Peter der Ältere und Johann Georg. 1678/79 schuf Thomas Schwanthaler die Schreinfiguren des Gmundner Hochaltares, die die „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ darstellen. Obwohl es sich hierbei nicht um eine „Weihnachtskrippe“ im Sinne kleinfiguriger Skulpturen, die nur zu bestimmten Zeiten aufgestellt werden, handelt, wurden diese Figuren der Grundstein für die Krippendarstellungen von Johann Peter dem Älteren und Johann Georg. In der „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ wurden die Figuren oftmals nahezu kopiert. Der Großteil der Krippenarbeiten von Johann Georg und Johann Peter stammen aus den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts, darunter das Pramer Krippenwerk sowie die Altmünsterer und die Kematener Krippe. Nachdem Joseph II. die Krippen in Klöstern und Kirchen verbot, konnten nur noch Werke für den häuslichen Gebrauch entstehen. Von 1792 stammt Johann Peters „Kögl-Krippe“, die er für eine Rieder Familie geschaffen hat.
Trotz gleichem Ausgangspunkt entwickelten Johann Peter und Johann Georg ihren Krippenstil in verschiedene Richtungen. Unterschiede sind in der Form der Krippe („offene“ und „geschlossene“ Krippen), der Komposition, der Ikonographie, der Fassung, dem Material, dem Format und der Ausarbeitung der Figuren zu vermerken.
Der Austausch des Formengutes erfolgte in erster Linie über den Werkstattbetrieb, aber auch Skizzen und Zeichnungen überlieferten die angesammelten Vorstellungen über Generationen hinweg und wurden von verschiedenen Mitgliedern der Familie verwendet.
Volkstümliche Krippenkunst hatte vor allem Einfluss auf Johann Georg, aber auch in Johann Peters Krippen sind einige Elemente daraus zu finden.