Abstract (deu)
Die DNS-Methylierung ist eine epigenetische Modifikation, die in der Ausprägung des Phänotyps mitwirkt ohne die DNA Sequenz zu verändern und somit eine bedeutende Rolle in der Entwicklung als auch bei Krankheiten spielt. Die genomische Prägung wird definiert als parental-spezifische monoallelische Expression. Eine wesentliche Eigenschaft der genomischen Prägung ist, dass geprägte Gene geclustert vorliegen und innerhalb dieses Clusters ein Gen für eine makro-nicht-kodierende RNS kodiert. Es wurde bereits gezeigt, dass makro-nicht-kodierende RNS durch DNS-Methylierung kontrolliert werden können. In der Maus wird beispielsweise die nicht kodierende RNS Airn ausschließlich vom paternalen Allel exprimiert, da dieses keine DNS-Methylierung („der Imprint“) am Promotor aufweist. Das maternale Allel hingegen weist eine DNS-Methylierung am Promotor auf und sorgt somit für die Unterdrückung der Expression von Airn. Airn sorgt für die Stilllegung von Igf2r in cis und führt weiters dazu, dass der Promotor von Igf2r methyliert wird. Dadurch wird Igf2r nur vom mütterlichen Allel exprimiert. Aufgrund dessen stellt sich die Frage, ob die DNS-Methylierung die Expression von makro- nicht-kodierenden RNS(s) in allen geprägten Clustern von Säugern kontrolliert. Ich setzte ein in vitro System für die Demethylierung von humanen Vorhaut- Fibroblasten (Hs-27) auf. Für diesen Zweck verwendete ich einen S-Phasen abhängigen DNS Methyltransferaseinhibitor namens 5-aza-2’-deoxycytidin (Decitabine), der die „Erhaltungs“-DNS Methyltransferase DNMT1 abfängt und somit deren enzymatische Reaktion verhindert. Dies führt dann zu einem passiven Verlust der DNS Methylierung. Um den DNS-Methylierungszustand zu überprüfen, verwendete ich DNS Blot Analyse in Kombination mit methyl-sensitiven Restriktionsenzymen. Die Genexpression überprüfe ich mittels qPCR und RNS Expressions-Tiling-Arrays. Das Resultat zeigt, dass die Behandlung von Hs-27 Zellen mit Decitabine zu einem geringen Verlust der DNS-Methylierung in den untersuchten Regionen führt. Die Expression der nicht-kodierende RNS H19 und des MAGE-A1 Gens wurde durch die Decitabine Behandlung induziert. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die induzierte Expression aufgrund eines sekundären Effektes von Decitabine zustande kam anstatt ein direkter Effekt der DNS-Demethylierung zu sein, da diese nicht komplett war.