Abstract (deu)
Diese Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen dem Spezialisierungsgrad einer Ökonomie und dem Level des Pro-Kopf-Einkommens, und prüft insbesondere die Hypothese eines U-förmigen Zusammenhanges zwischen diesen Größen. In der betreffenden Literatur werden theoretische Argumente und politische Empfehlungen sowohl für mehr Spezialisierung als auch für mehr Diversifizierung vorgebracht. Neuere empirische Studien zeigen, dass beide Kräfte relevant sind, aber in unterschiedlichen Bereichen des Pro-Kopf-Einkommens eines Landes. Niedrigeinkommensländer diversifizieren ihre ökonomische Struktur mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen bis zu einem gewissen ökonomischen Niveau, bei dem Re-Spezialisierung einsetzt, wodurch eine U-Kurve entsteht. Diese Form wurde empirisch sowohl für die Produktionsstruktur als auch für die Exportstruktur bestätigt, obwohl einige Studien die verwendeten Methoden kritisieren. Die ökonometrische Analyse in dieser Arbeit zeigt, dass die vermutete U Kurve nicht robust ist, da sie sowohl von dem verwendeten Datensatz sowie in der Messmethode abhängt. Sogar in jenen Fällen, in denen eine signifikante U-Kurve beobachtet werden kann, wird diese Kurve eher von länderspezifischen Charakteristika als von einer Variation innerhalb der jeweiligen Länder geprägt. Obwohl gezeigt werden kann, dass Niedrigeinkommensländer ihre Produktions- und Exportstruktur mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen diversifizieren, können keine robusten Schlussfolgerungen bezüglich eines Re-Spezialisierungtrends bei Hocheinkommensländern getroffen werden. Das Kontrollieren für den Einfluss von anderen Determinanten des Spezialisierungsgrades zeigt, dass andere Faktoren als das Pro-Kopf-Einkommen die Variation innerhalb von Ländern vollständig beschreiben. Folglich beschreibt die vorgeschlagene U-Kurve nicht den „Entwicklungspfad“ eines durchschnittlichen Landes.