Abstract (deu)
Folgende Arbeit vergleicht die aktuelle wissenschaftliche Datenlage mit der Wahrnehmung und Einstellung in der Allgemeinbevölkerung zum Thema „Wirkung der Ernährung und einzelner Nahrungsmittel auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Gehirnfunktion von Schulkindern“. Ziel dieser Untersuchung war, die Daten einer Meinungserhebung zu dieser Fragestellung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zu vergleichen, Unsicherheiten zu erkennen und daraus Empfehlungen ableiten zu können.
Sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe können unmittelbaren Einfluss auf die Gehirnzellen ausüben und damit auf einzelne Kognitionen wirken. Als Mechanismen
werden die Energiebereitstellung, neurohormonelle Veränderungen und Einflüsse auf die Makro-, und Mikrostruktur, sowie auf die Elektrophysiologie des Gehirns genannt.
Kohlenhydrate sind in erster Linie als Brennstoff, Aminosäuren als Neurotransmitter und -vorstufen bekannt. Fettsäuren dienen dem Aufbau von Myelin und der neuronalen Zellmembran, wobei besonders n-3 Fettsäuren die Struktur und die Funktion des Gehirns beeinflussen können. Spurenelemente und Vitamine sind als enzymatische Cofaktoren intensiv und auf vielfältige Weise am Hirnstoffwechsel beteiligt. Als besonders wesentliche Mikronährstoffe für die kognitive Entwicklung von Kindern hat
man die Mineralstoffe Eisen, Jod und Zink und die B-Vitamine identifiziert.
Wie aus den Resultaten der Fragebogenerhebung mit einem Stichprobenumfang von 181 Personen zu entnehmen ist, ist der Allgemeinbevölkerung ein Einfluss der Ernährung auf die kognitive Leistungsfähigkeit eines Menschen grundsätzlich bewusst. Besonders das Frühstück und das Pausenbrot werden in der Gesellschaft als wirksamer und effizienter Treibstoff für unsere Schulkinder angesehen. Die als typisches
„Brainfood“ betrachteten Lebensmittel sind Walnüsse, Wasser, Vollkornprodukte, Müsli und verschiedene Obstsorten. Im Gegenzug dazu gelten Lebensmittelzusatzstoffe, Cola-Getränke und Limonaden, Haushaltszucker, Weißmehl-produkte, Wurst und Kaffee als Leistungskiller für Kinder. Große Unsicherheit und Uneinigkeit herrscht bei der Wirkung von Multivitamintabletten und bei den tierischen Produkten, wobei vor allem der Konsum von fetten Fischsorten negativer bewertet wurde, als aus der wissenschaftlichen Literatur zu entnehmen ist.
Die Arbeit macht die Notwendigkeit von lebensmittel- und mahlzeitenbezogenen Ernährungsempfehlungen in Bezug auf die mentale Leistungsfähigkeit deutlich. Der Bevölkerung mangelt es an Informationen und praktischen Empfehlungen, die den Aufbau und die Zusammensetzung einer ausgewogenen Ernährung betreffen, die zur Aufrechterhaltung und Optimierung der kognitiven Leistungsfähigkeit von Kindern notwendig ist und mit der die physiologischen Voraussetzungen für normale Leistungen bestmöglich geschaffen werden können.