Abstract (deu)
Neonicotinoide gehören zu den wichtigsten Pestiziden, die zum Schutz von landwirtschaftlichen Kulturen eingesetzt werden. Aufgrund der weit verbreiteten Anwendung können Honigbienen mit diesen Substanzen in Berührung kommen. Ein möglicher Expositionsweg stellt das Guttationswasser von saatgutbehandelten Pflanzen dar, welches im ersten Teil der Untersuchungen dieser Diplomarbeit anhand von Proben neonicotinoid-gebeizter Maispflanzen mittels LC-MS/MS analysiert wurde. Die untersuchten Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam konnten im Guttationswasser in Konzentrationen im ppm-Bereich nachgewiesen werden. Als Folge einer möglichen Exposition von Honigbienen gegenüber Neonicotinoiden könnten diese Substanzen in den Honig gelangen, welcher vom Konsumenten als ein besonders reines Lebensmittel angesehen wird. In diesem Zusammenhang war das Hauptziel dieser Diplomarbeit die Entwicklung und Validierung einer analytischen Methode für die simultane Bestimmung von Neonicotinoiden in Honig sowie die anschließende Untersuchung von österreichischen Honig- und Nektarproben. Die Methode umfasste insgesamt acht Neonicotinoide (Acetamiprid, Clothianidin, Dinotefuran, Flonicamid, Imidacloprid, Nitenpyram, Thiacloprid und Thiamethoxam) und vier Metabolite (IM 2-1, TFNA-AM, TZMU und TZNG). Die Probenaufarbeitung basierte auf einer Extraktion mit Acetonitril und anschließender Aufreinigung mittels dispersiver Festphasenextraktion. Der Nachweis und die Quantifizierung der Analyte erfolgte mit LC-MS/MS. Drei Neonicotinoide konnten in den Honigproben nachgewiesen werden: 18 von 41 Proben enthielten Thiacloprid, zwei Proben Acetamiprid und eine Probe Spuren von Thiamethoxam. In Honigproben von Bienenvölkern, welche von Bienenverlusten betroffen waren, konnte Thiacloprid häufiger und in höheren Konzentrationen nachgewiesen werden als in normalen Monitoringproben. Weiters enthielten Blütenhonige durchschnittlich höhere Thiacloprid-Rückstände als Waldhonige. Neun von elf Nektarproben enthielten ebenfalls Thiacloprid. Eine Korrelation zwischen den positiven Proben und Gebieten mit hohem Anteil an Mais- und Rapsanbau konnte nicht festgestellt werden.