Abstract (deu)
Der Begriff der Spannung wird in der wissenschaftlichen Literatur uneinheitlich und kontrovers definiert. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt die vielen unterschiedlichen und sich auf die Spannungsempfindung auswirkenden Faktoren einer Filmrezeption herauszuarbeiten und in einer übersichtlichen Ordnung darzustellen.
Es wird versucht Spannung anhand von zwei übergeordneten Themenbereichen zu fassen. Im ersten Teil der Arbeit wird auf die psychologische Dimension von Spannung eingegangen. Neben den emotionalen Grundbausteinen von Spannung wie Interesse, Empathie und Identifikation werden für die Spannungsempfindung spezifische psychologische Aktivitäten des Rezipienten erörtert. Dabei wird nicht nur auf kognitive Vorgänge eingegangen, sondern auch auf den für die Spannung so wichtigen emotionalen Verlauf.
Im zweiten Teil der Arbeit wird auf werkimmanente Aspekte der Spannung eingegangen. Es soll Antwort gegeben werden auf die Frage: Welche Strategien der filmischen Vermittlung erzeugen Spannung? Neben inhaltlichen Faktoren und Mustern des spannenden Erzählens wird auch die formale Ebene eines Filmes in Bezug auf Spannung analysiert.
Die Erkenntnisse aus dieser breit angelegten Literaturarbeit legen es nahe Spannung als ein Produkt aus heterogenen Faktoren zu verstehen, die sich untereinander beeinflussen und miteinander auf den Rezipienten wirken.