Abstract (deu)
Der Großteil der Bevölkerung stirbt in Krankenhäusern. Diese sind aber durch ihre
kurative Ausrichtung keine geeigneten Plätze für die letzte Lebensphase. Pflegende
müssen für eine optimale Betreuung kurative und palliative Ansätze vereinen und in
den Berufsalltag integrieren. Aus Zeit-, Platz- und Personalmangel ist dies in der
Praxis unzureichend durchführbar.
Ziel dieser Arbeit soll sein, die Probleme für Pflegende aufzuzeigen, die entstehen,
wenn palliative Patienten/Patientinnen in kurativ ausgerichteten Spitäler behandelt
werden. Als Methode wurden qualitative Interviews mit diplomiertem Pflegepersonal
mittels eines halbstrukturierten Leitfaden gewählt. Dies soll gewährleisten, dass
Pflegende frei und offen über ihre Erfahrungen im Berufsalltag berichten können und
nachgefragt werden kann. Die Fragen wurden nach der Bearbeitung der Literatur
generiert.
Die spannenden Interviews brachten Ergebnisse, die in drei Bereiche
zusammengefasst werden konnten. Diese sind personelle Probleme, die sich
unterteilen lassen in inter- und intrapersonelle Schwierigkeiten, Probleme auf
struktureller und soziokultureller Ebene. In allen drei Bereichen gibt es
Verbesserungsmöglichkeiten. Einige Faktoren müssen als gegeben hingenommen
werden, andere lassen sich individuell gestalten und optimieren.
Insgesamt kann die palliative Pflege in allen Bereichen besser implementiert werden,
wenn genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Neben der
Ressourcenbereitstellung muss auch ein Umdenken in Politik, Kultur, Religion und
Gesellschaft stattfinden, das Tod und Sterben integriert und ein reales Bild davon
zeigt. Aber auch die Berufsgruppen brauchen eine klare Vorstellung von palliativer
Betreuung. Dazu sind alle aufgerufen, sich Gedanken zu machen, wie die Betreuung
am Lebensende aussehen könnte.