Abstract (deu)
Das Leberzellkarzinom (HCC) gehört zu den am häufigsten vorkommenden Krebserkrankungen. Therapie und Heilung sind schwierig, da eine operative Entfernung meist nicht möglich ist. Es gibt zahlreiche Bemühungen effektive systemische Therapien zu entwickeln, was sich aber aufgrund der Heterogenität der zugrundeliegenden genetischen Veränderungen und Störungen der Signaltransduktion als schwierig erweist.
Stat3 ist ein Transkriptionsfaktor der in den meisten HCC Fällen erhöhte Aktivität aufweist. Seine Zielgene fördern Proliferation und Angiogenese und wirken der Apoptose entgegen. Unter bestimmten Bedingungen kann Stat3 aber auch tumor-suppressiv wirken. Die zugrundeliegenden Mechanismen für diese Wandlung sind jedoch weitgehend unbekannt. Unsere rezenten Untersuchungen haben gezeigt, dass Stat3 in Abwesenheit von p14ARF als Tumorsuppressor fungiert. p14ARF ist ein Tumorsuppressor der in HCC häufig deaktiviert ist. Da Janus Kinasen (Jaks) für die Stat3-Aktivierung verantwortlich sind, wollten wir wissen, ob die Abwesenheit von p14ARF Einfluss auf ihre Aktivität und die Stat3-Phosphorylierung nimmt. Es zeigte sich, dass unabhängig vom p14ARF-Status die de novo RNA-. und Proteinsynthese für die Stat3-Phosphorylierung notwendig ist. Weiters fanden wir heraus, dass Jak1 für die IL-6-induzierte Stat3-Aktivierung verantwortlich ist, und dass p14ARF auf die Aktivität von Jak1 keinen Einfluss hat. Da sich zuvor gezeigt hatte, dass in p14ARF-negativen experimentellen HCC die Phosphorylierung von Jak1 verhindert wird, schließen wir, dass dies durch einen anderen Modulator geschieht und p14ARF selbst weiter downstream agiert. Unsere These ist, dass p14ARF im Nukleus an einen Faktor bindet und diesen inhibiert, der auch an unphosphoryliertes Stat3 bindet, wodurch ein anderes Set an Genen transkriptionell moduliert wird.
Weiters konnten wir beobachten, dass Stat3 für die TGF-β1-induzierten anti-proliferativen Effekten nötig ist. Daher stellte sich die Frage, ob Stat3 für die Aktivierung von Smads und deren Translokation in den Nukleus verantwortlich ist. Dies war nicht der Fall. Da wir jedoch reduzierte Mengen von Smads fanden, gehen wir davon aus, dass Stat3 auf transkriptioneller Ebene die Ausführung TGF-β1-induzierter Effekte moduliert.