Abstract (deu)
Atherosklerose wird sowohl von Fettstoffwechselstörungen als auch durch Entzündung beeinflusst. Dabei wird die Bildung von Läsionen durch angeborene und adaptive Immunmechnanismen moduliert. Diese Immunantwort richtet sich in erster Linie gegen oxidationsspezifische Epitope auf oxidierten Lipoproteinen niedriger Dichte (LDL) und apoptotischen Zellen, die in atherosklerotischen Läsionen akkumulieren. Oxidationsspezifische Epitope werden durch Lipidperoxidation gebildet und sind Gefahrensignale, die sowohl im Menschen als auch in Tieren durch natürliche IgM Antikörper, welche von angeborenen B1 Zellen stammen, erkannt werden. Die genaue Rolle von B Zellen und deren Subpopulationen in der Atherogenese ist nachwievor unklar. Vor kurzem wurde jedoch gezeigt, dass die Depletion von B Zellen durch einen CD20 Antikörper, der vorzugsweise B2 Zellen und deren IgG Antikörper jedochnicht B1 Zellen und IgM Antikörperreduziert, die Entstehung von Läsionen drastisch mindert. Auf der anderen Seite weisen Mäuse, die keine Serum IgM Antikörper besitzen, auch verstärkte Läsionsbildung auf. Wir vermuten daher, dass B1 Zellen und die natürlichen Antikörper, die sie freisetzen vor Atherosklerose schützen, während die adaptive Immunabwehr, die von B2 Zellen und ihren IgG Antikörpern übermittelt wird, proatherogen wirkt. Erst kürzlich zeigte eine Publikation, dass B1a Zellen tatsächlich atheroprotektiv wirken, da der Phenotyp von ApoE-/- Mäusen, die nach Entfernung der Milz verstärkt atherosklerotische Läsionen bilden, durch adoptiven Transfer von B1a Zellen gerettet werden konnte. Die Möglichkeit den gesamten B1 Zellpool zu untersuchen wäre durch spezifische Elimination von B2 Zellen gegeben und könnte durch Verwendung eines neutralisierenden Antikörpers, der gegen die BAFF-BAFFR Interaktion gerichtet ist erreicht werden. BAFF-BAFFR Interaktion ist unentbehrlich für das Überleben von B2 Zellen, während BAFF Hemmung in vivo natürliche Antikörper produzierende B1 Zellen unberührt lässt. Diese Diplomarbeit beschäftigt sich primär mit der Funktion des BAFFR auf B1 Zellen und zeigt, dass BAFF-BAFFR Interaktion eine Rolle bei der spontanen IgM Sekretion spielt. Ich konnte beobachten, dass die Neutralisation des BAFF-Signalweges zu einer erhöhten Produktion von IgM Antikörpern durch B1 Zellen führt. Außerdem konnte ich zeigen, dass Makrophagen die IgM Sekretion von B1 Zellen stimulieren und diese Stimulation direkten Zellkontakt erfordert. Zusätzlich konnte ich bisher noch unbeschriebene BAFFR-Expression auf Makrophagen aufdecken.