Abstract (deu)
STUDIENZIELE: In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob es möglich ist die Proteinaufnahme einer Interventionsgruppe im Vergleich zu einer Kontrollgruppe geriatrischer Patienten in einem Pflegekrankenhaus zu verbessern. Die üblichen Speisen der Pflegehospitalbewohner wurden so weit mit natürlichen Lebensmitteln angereichert, dass die empfohlene Proteinaufnahme von 0,9-1,0g/kgKG/d im Durchschnitt erreicht wurde. Über einen Zeitraum von 9 Monaten wurden die Auswirkungen der proteinoptimierten Kost beobachtet und jeweils zu Studienbeginn, Studienmitte und Studienende gemessen. Im Mittelpunkt stand dabei die Veränderung der Körperzusammensetzung und des Phasenwinkels. METHODE: Die anthropometrischen Daten der 85 Studienteilnehmer (davon 70 Frauen und 15 Männer) wurden den Patientenblättern des Pflegekrankenhauses entnommen und damit der Body Mass Index (BMI) berechnet. Körperzusammensetzung und Phasenwinkel (Pw) wurden mittels Bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) ermittelt. ERGEBNISSE: Die Prävalenz für Mangelernährung variierte je nach Bestimmungsparameter zwischen 21,2% (BMI, Cut-Off-Point <22 kg/m²) und 81,2% (Pw, Cut-Off-Point < 4,0° für Frauen/4,5° für Männer). Mangelernährte Personen (nach Pw) zeigten ein signifikant niedrigeres Gewicht (p=0,042), sowie einen niedrigeren BMI (p=0,033). Die trockene Magermasse lag etwa doppelt so hoch (p=0,032). Der Pw war höher bei den männlichen Teilnehmern (p=0,007) und bei Personen unter 75 Jahren (p=0,026). Mit steigendem BMI wiesen die Teilnehmer einen höheren Pw auf. Der Pw korrelierte schwach mit Magermasse (r=0,285) und Körperfett (r= -0,284). Der BMI zeigte in beiden Studiengruppen keine signifikante Veränderung. Der Pw der Interventionsgruppe stieg signifikant (p=0,007). Jener der Kontrollgruppe nahm signifikant ab (0,012). Im Vergleich zu den verstorbenen Teilnehmern zeigten überlebende Personen mit oraler Nahrungsaufnahme einen signifikant höheren Pw (p=0,026). SCHLUSSFOLGERUNG: Durch das Einplanen eiweißreicher Lebensmittel in Rezepturen und den täglichen Speiseplan der Pflegehospitalbewohner konnte die angestrebte Proteinzufuhr von 12g Protein/Tag/Person im Mittel erreicht werden. Die Bioelektrische Impedanzanalyse war einfach zu handhaben und erwies sich als geeignete Methode um den Ernährungszustand geriatrischer Patienten zu bestimmen. Der Phasenwinkel der geriatrischen Patienten konnte durch proteinoptimierte Kost signifikant verbessert werden.