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Title (deu)
Die Gesundheits- und Krankenpflege in der niederschwelligen Drogenarbeit
eine qualitative Untersuchung zur rolle und zu den Handlungskonzepten von Pflegenden in der niederschwelligen Versorgung von drogenabhängigen Menschen
Author
Anna Karanitsch
Advisor
Wilfried Schnepp
Assessor
Wilfried Schnepp
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wirken der Gesundheits- und Krankenpflege in der niederschwelligen Drogenarbeit. Das grundlegende Erkenntnisinteresse besteht darin, zu erfassen, welche Rolle professionelle Pflegende in diesem Setting einnehmen und welche Handlungskonzepte sie verfolgen. Ziel der qualitativen Untersuchung ist es, aus der subjektiven Perspektive der Pflegenden zu erfahren, wie sich ihr alltägliches Handeln gestaltet. Im weitesten Sinne zielt das Forschungsvorhaben auch darauf ab, die Professionalisierung der suchtorientierten Pflege voranzutreiben und die Integration von Pflegefachkräften in die niederschwellige Praxis in Österreich anzuregen. Zu diesen Zwecken wurden halb-standardisierte Expertinnen- und Experteninterviews mit zehn Pflegefachkräften geführt, die in der niederschwelligen Schweizer Drogenhilfe tätig sind. Da die Interviews größtenteils direkt an ihren Arbeitsplätzen stattfanden, kam es auch zu Beobachtungssituationen. Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgte in Anlehnung an das Verfahren der Grounded Theory, dem die Erfassung von subjektiven Lebenswelten zu Grunde liegt. Die Datenanalyse brachte fünf Kategorien hervor, die zusammengefasst die folgenden Aspekte des pflegerischen Wirkens in der niederschwelligen Versorgung von drogenabhängigen Menschen repräsentieren: Die Pflegepersonen sind Teil eines interdisziplinär zusammengesetzten Teams, das von der Durchlässigkeit der agierenden Berufsgruppen geprägt ist, in dem fachliches Know-how ausgetauscht und vermittelt wird und in dem alle Agierenden einen gleichen Stellenwert beziehen. Einen weiteren wesentlichen Bestandteil der Versorgungspraxis stellt die Vernetzungsarbeit mit externen Fachinstitutionen und Fachpersonen dar. Innerhalb des Rahmens der interdisziplinären Zusammenarbeit und der externen Vernetzungsarbeit kommt den Pflegenden eine wichtige Bedeutung in einigen Arbeitsbereichen zu. Sie verfügen über spezifische Kompetenzen, die z.B. zur Durchführung der medizinischen Grundversorgung oder der Präventionsberatung gebraucht werden. Um auf die vielschichtigen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten eingehen und mit ihren besonderen Verhaltensmustern umgehen zu können, verfolgen die Mitarbeitenden außerdem bestimmte Strategien, unter anderem mit kleinen Schritten zu arbeiten oder die Betreuung individuell anzupassen. Die Ergebnisse zeigen auf, dass es eines interdisziplinären Umfeldes bedarf, um die Klientinnen und Klienten effizient und umfassend zu betreuen. Diesem Anspruch kann jedoch nur entsprochen werden, wenn auch die Berufsgruppe der Pflege in die Praxis integriert ist. Die Schweiz liefert ein positives Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung des niederschwelligen Arbeitsansatzes unter Beteiligung von Pflegefachkräften. Ein Beispiel, an dem sich auch österreichische Praktikerinnen und Praktiker orientieren können.
Abstract (eng)
The following work focuses on nursing actions in the field of low-threshold drug work. Its basic interest is to explore the role of professional nurses and their concepts of acting. The empirical study is aiming for getting an insight in the daily work of the nursing staff by considering its personal view. Furthermore the research work aspires to contribute to the professional growth of addiction nursing. Its target is also reflected in encouraging nurses’ integration in low-threshold drug institutions in Austria. For this reasons semi-structured expert interviews were conducted with ten nurses operating in different low-threshold settings in Switzerland. Most of the interviews were conducted directly at their working-places, which is why observations became possible. The analysis of the data was based on the method of Grounded Theory, which aims on understanding individuals’ perspectives. The outcomes of the analysis were five categories that represent the following aspects of nurses’ actions in the care of drug dependent humans: The nurses are a part of interdisciplinary teams that are characterised by the permeability of the acting professional groups. Teamwork is based on sharing and imparting specialised knowledge and all of the actors are equal members of the team. Another essential part of the professional practice is to connect with external institutions and persons that are concerned with the treatment of drug addicts. Within the framework of the interdisciplinary work and the external work, nurses have an important role in guaranteeing some parts of the low-threshold services. For example there is a need for their specific skills in primary health care or in prevention counselling. In order to react to the multiple necessities of the clients and to deal with their special behaviors, the nurses as well as the social workers have to pursue certain strategies. Among others to work with small steps or to individually adapt the support services. The results of the study show that there is a need for interprofessional collaboration in order to supervise the clients in an efficient and comprehensive way. To meet this requirement it is necessary to integrate professional nurses in the daily practical work. The organisation of low-threshold drug work in Switzerland presents an example of best practice, because the staff consists of specialists in the fields of social work and nursing. It provides an example that could be seen as guidance for Austrian practitioners.
Keywords (eng)
Nursinglow-threshold drug worknursing care of drug addicted humansdrug-aid system Switzerland
Keywords (deu)
Gesundheits- und Krankenpflegeniederschwellige DrogenarbeitVersorgung von drogenabhängigen MenschenPflege von DrogenabhängigenDrogenhilfe Schweiz
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1285129
rdau:P60550 (deu)
141 S.
Number of pages
142
Members (1)
Title (deu)
Die Gesundheits- und Krankenpflege in der niederschwelligen Drogenarbeit
eine qualitative Untersuchung zur rolle und zu den Handlungskonzepten von Pflegenden in der niederschwelligen Versorgung von drogenabhängigen Menschen
Author
Anna Karanitsch
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wirken der Gesundheits- und Krankenpflege in der niederschwelligen Drogenarbeit. Das grundlegende Erkenntnisinteresse besteht darin, zu erfassen, welche Rolle professionelle Pflegende in diesem Setting einnehmen und welche Handlungskonzepte sie verfolgen. Ziel der qualitativen Untersuchung ist es, aus der subjektiven Perspektive der Pflegenden zu erfahren, wie sich ihr alltägliches Handeln gestaltet. Im weitesten Sinne zielt das Forschungsvorhaben auch darauf ab, die Professionalisierung der suchtorientierten Pflege voranzutreiben und die Integration von Pflegefachkräften in die niederschwellige Praxis in Österreich anzuregen. Zu diesen Zwecken wurden halb-standardisierte Expertinnen- und Experteninterviews mit zehn Pflegefachkräften geführt, die in der niederschwelligen Schweizer Drogenhilfe tätig sind. Da die Interviews größtenteils direkt an ihren Arbeitsplätzen stattfanden, kam es auch zu Beobachtungssituationen. Die Auswertung der gesammelten Daten erfolgte in Anlehnung an das Verfahren der Grounded Theory, dem die Erfassung von subjektiven Lebenswelten zu Grunde liegt. Die Datenanalyse brachte fünf Kategorien hervor, die zusammengefasst die folgenden Aspekte des pflegerischen Wirkens in der niederschwelligen Versorgung von drogenabhängigen Menschen repräsentieren: Die Pflegepersonen sind Teil eines interdisziplinär zusammengesetzten Teams, das von der Durchlässigkeit der agierenden Berufsgruppen geprägt ist, in dem fachliches Know-how ausgetauscht und vermittelt wird und in dem alle Agierenden einen gleichen Stellenwert beziehen. Einen weiteren wesentlichen Bestandteil der Versorgungspraxis stellt die Vernetzungsarbeit mit externen Fachinstitutionen und Fachpersonen dar. Innerhalb des Rahmens der interdisziplinären Zusammenarbeit und der externen Vernetzungsarbeit kommt den Pflegenden eine wichtige Bedeutung in einigen Arbeitsbereichen zu. Sie verfügen über spezifische Kompetenzen, die z.B. zur Durchführung der medizinischen Grundversorgung oder der Präventionsberatung gebraucht werden. Um auf die vielschichtigen Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten eingehen und mit ihren besonderen Verhaltensmustern umgehen zu können, verfolgen die Mitarbeitenden außerdem bestimmte Strategien, unter anderem mit kleinen Schritten zu arbeiten oder die Betreuung individuell anzupassen. Die Ergebnisse zeigen auf, dass es eines interdisziplinären Umfeldes bedarf, um die Klientinnen und Klienten effizient und umfassend zu betreuen. Diesem Anspruch kann jedoch nur entsprochen werden, wenn auch die Berufsgruppe der Pflege in die Praxis integriert ist. Die Schweiz liefert ein positives Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung des niederschwelligen Arbeitsansatzes unter Beteiligung von Pflegefachkräften. Ein Beispiel, an dem sich auch österreichische Praktikerinnen und Praktiker orientieren können.
Abstract (eng)
The following work focuses on nursing actions in the field of low-threshold drug work. Its basic interest is to explore the role of professional nurses and their concepts of acting. The empirical study is aiming for getting an insight in the daily work of the nursing staff by considering its personal view. Furthermore the research work aspires to contribute to the professional growth of addiction nursing. Its target is also reflected in encouraging nurses’ integration in low-threshold drug institutions in Austria. For this reasons semi-structured expert interviews were conducted with ten nurses operating in different low-threshold settings in Switzerland. Most of the interviews were conducted directly at their working-places, which is why observations became possible. The analysis of the data was based on the method of Grounded Theory, which aims on understanding individuals’ perspectives. The outcomes of the analysis were five categories that represent the following aspects of nurses’ actions in the care of drug dependent humans: The nurses are a part of interdisciplinary teams that are characterised by the permeability of the acting professional groups. Teamwork is based on sharing and imparting specialised knowledge and all of the actors are equal members of the team. Another essential part of the professional practice is to connect with external institutions and persons that are concerned with the treatment of drug addicts. Within the framework of the interdisciplinary work and the external work, nurses have an important role in guaranteeing some parts of the low-threshold services. For example there is a need for their specific skills in primary health care or in prevention counselling. In order to react to the multiple necessities of the clients and to deal with their special behaviors, the nurses as well as the social workers have to pursue certain strategies. Among others to work with small steps or to individually adapt the support services. The results of the study show that there is a need for interprofessional collaboration in order to supervise the clients in an efficient and comprehensive way. To meet this requirement it is necessary to integrate professional nurses in the daily practical work. The organisation of low-threshold drug work in Switzerland presents an example of best practice, because the staff consists of specialists in the fields of social work and nursing. It provides an example that could be seen as guidance for Austrian practitioners.
Keywords (eng)
Nursinglow-threshold drug worknursing care of drug addicted humansdrug-aid system Switzerland
Keywords (deu)
Gesundheits- und Krankenpflegeniederschwellige DrogenarbeitVersorgung von drogenabhängigen MenschenPflege von DrogenabhängigenDrogenhilfe Schweiz
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1285130
Number of pages
142