Abstract (deu)
Da der Trend zu Übergewicht und Adipositas weltweit zunimmt, muss sich das Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen vermehrt mit übergewichtigen und adipösen Patienten und Patientinnen auseinander setzen.
Diese Arbeit geht den Herausforderungen Pflegender bezüglich adipöser Patienten und Patientinnen in ihrer täglichen Arbeit nach. Mittels eines qualitativen Leitfadens wurden Pflegepersonen zu ihrer Sicht dazu befragt. Die sieben Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem Raum Wien und Niederösterreich arbeiten in Krankenhäusern oder Pflegeheimen und sind Pflegehelfer oder diplomiertes Personal. Es wurden Problembereiche aufgezeigt und nach Möglichkeiten zur Verbesserung bzw. Prävention gefragt. Durch die offene Vorgehensweise konnten Meinungen und Erfahrungen aufgezeigt werden, die einen Einblick in die täglichen Hürden von Pflegern und Pflegerinnen geben. Diese reichen von baulichen Hindernissen, Personalmangel, den Hilfsmitteln bis hin zu den eigenen Erwartungen. Ebenso wurde nach den Ursachen und Folgen von Adipositas gefragt, wobei die Befragten sehen, dass diese Frage nicht einfach zu beantworten ist, da sehr viele Faktoren eine Rolle spielen. Pflegende grenzen sich Großteils ab, indem sie sagen, dass sie nicht für die Ernährung und das Gewicht zuständig sind. Es fällt ihnen auch schwer Ansatzmöglichkeiten zur Prävention zu nennen, was vermutlich auch in der Vielfalt der Möglichkeiten und Ursachen von Adipositas liegt. Die Pfleger und Pflegerinnen sehen den weltweiten Trend zur Zunahme von Adipositas täglich in ihrem Berufsalltag. Es bedarf weiterer Diskussion um Präventionsmaßnahmen zu entwickeln, die in der Praxis und in weiten Teilen der Bevölkerung gut anwendbar sind. Die Entwicklung des Berufsbildes und die Implementierung von Lebensstilberatern/Lebensstilberaterinnen wären eine der Möglichkeiten.
Medizinische und pflegerische Einrichtungen sollten sich mit den auf sie zukommenden, möglichen Problemen befassen und Maßnahmen ergreifen, die den Problemen vorgreifen. Die Akteure im Gesundheitswesen sind aufgerufen, bauliche, finanzielle und personelle Gegebenheiten dahingehend zu verändern, dass die Herausforderungen bewältigt werden können. Zusätzlich müssen in Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen Möglichkeiten zur Prävention auf allen Ebenen entwickelt und implementiert werden. Finanzielle Anreize für die Betroffenen oder Auflagen von Seiten der Krankenkassen oder Einrichtungen könnten Ansatzmöglichkeiten sein, Bewusstsein zu schaffen und die Eigenverantwortung zu fördern.
Natürlich muss das Personal dahingehend geschult werden, an entsprechende Anbieter zu verweisen bzw. Maßnahmen selbst durchzuführen. Andererseits liegt es auch an der Bevölkerung umzudenken und Präventionsmaßnahmen anzunehmen. Dazu müssen die Folgen und Konsequenzen von Übergewicht und Adipositas der Bevölkerung bewusst gemacht werden.