Abstract (deu)
In der vorliegenden Arbeit wird versucht darzustellen, inwiefern die im Rahmen kontrastiver Arbeiten festgestellten kulturellen Unterschiede in der wissenschaftlichen Arbeitsweise und die damit verbundene kulturelle Geprägtheit wissenschaftlicher Arbeiten Probleme in der Praxis darstellen. Konkret geht es dabei um den Unterschied zwischen spanischen und deutschen/österreichischen im Fach Germanistik geschriebenen Arbeiten, wobei die Wahrnehmung der Unterschiede auf Seiten der Studierenden und die Relevanz für sie fokussiert werden.
Im Zuge von Leitfadeninterviews mit spanischen Germanistik-Studierenden wird versucht, folgende Fragen zu beantworten: Sind den Studierenden die in der Struktur wissenschaftlicher Arbeiten inhärenten kulturspezifischen Unterschiede bewusst? Werden die Studierenden im Rahmen ihres Germanistik-Studiums in Spanien mit den in Österreich/Deutschland üblichen Konventionen wissenschaftlicher Arbeiten ausreichend vertraut gemacht? Erhöht sich die Relevanz der Unterschiede in Anbetracht der steigenden Studierendenmobilität? Findet durch diese hohe Studierendenmobilität eine Reduktion der Unterschiede in der wissenschaftlichen Arbeits- und Schreibweise statt?
Nach einem Abriss theoretischer Grundlagen zur kontrastiven Lingusitik und Kulturgeprägtheit von Texten, werden im empirischen Teil die Interviews mit spansichen Studierenden, die ein oder mehrere Auslandssemester in Österreich/Deutschland absolvierten, skizziert. Mithilfe der Interviews konnten alle oben genannten Fragen beantwortet werden, wobei herausgefunden werden konnte, dass sich die Unterschiede in der wissenschaftlichen Schreibweise auch seit Bologna kaum reduziert haben und auf Seiten der Studierenden Bedarf nach einer konkreten Vorbereitung auf das Schreiben deutschsprachiger wissenschaftlicher Texte besteht.