Abstract (deu)
Die Standard Ökonomie und im Besonderen das Konzept des „Homo Ökonomicus“ wird durch neue Ansätze aus anderen Forschungsgebieten herausgefordert.
Diese Diplomarbeit stellt drei interdisziplinäre Ansätze vor. Die Verhaltensökonomie nutzt Wissen aus der Psychologie. Die Neuroökonomie kombiniert die Neurowissenschaften mit der Ökonomie und versucht so, Antworten auf neuronaler Ebene zu finden. Der dritte Ansatz, genannt Verhaltensgenetik der Ökonomie (genoeconomics), konzentriert sich auf die Rolle, die Gene bei für die Ökonomie interessanten Verhaltensweisen spielt. Um zu demonstrieren, wie diese Ansätze forschen, werden die jeweiligen Ergebnisse zum Thema Kooperation vorgestellt und die Chancen und Probleme der interdisziplinären Ansätze diskutiert.
Die Verhaltensökonomie nutzte experimentelle Ansätze und konnte zeigen, dass Menschen nicht nur egoistisch sind. Sie zeigen soziale Präferenzen wie Reziprozität oder Aversion gegen Ungleichheit. Die Neuroökonomie konnte zeigen, dass der präfrontale Cortex, ein Vermittler zwischen Egoismus und Gemeinschaftsinteresse, und das Belohnungzentrum aktiv sind, wenn Kooperationsentscheidungen getroffen werden müssen. Die Verhaltensgenetik der Ökonomie konnte zeigen, dass kooperatives Verhalten eine genetische Komponente besitzt.
Diese Diplomarbeit konnte zeigen, dass auch andere Wissenschaften Beiträge zur Ökonomie leisten können. Auch wenn es noch Probleme gibt, können diese interdisziplinären Ansätze die Ökonomie bereichern.