You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1289820
Title (deu)
Tschetscheninnen in Niederösterreich
Identitätskonstruktionen von Müttern im Exil
Author
Silvia Maria Preyser
Adviser
Marianne Six-Hohenbalken
Assessor
Marianne Six-Hohenbalken
Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit aktuellen Bildern und Diskursen über Mutterschaft in Tschetschenien und in Österreich und den Auswirkungen dieser auf die Identitätskonstruktionen tschetschenischer Mütter in Österreich. Dazu wurden mit sieben tschetschenischen Müttern, die in Niederösterreich leben, problemzentrierte Interviews durchgeführt. In der traditionellen tschetschenischen, patriarchal und patrilokal organisierten Gesellschaft kommt der Frau grundsätzlich eine untergeordnete Stellung zu und das tschetschenische Frauenbild ist eng mit dem der Mutter verwoben. Durch die Mutterrolle und mit dem Alter steigt ihr Status. Auch in Österreich werden Frauen in erster Linie mit Attributen wie "Opferbereitschaft" und "Hingabe" in Verbindung gebracht. Zusätzlich spielen Mütter in ethno-nationalen Diskursen, wie sie sowohl in Tschetschenien als auch in tschetschenischen MigrantInnencommunities in Österreich verhandelt werden, eine wichtige Rolle als Traditionserhalterinnen, Reproduzentinnen der ethnischen Gruppe und dienen als Symbol für ethnische Identität. Diese Arbeit zeigt auf, was Mutterschaft für die Frauen und für ihre Identität als Frauen und als Tschetscheninnen in Österreich bedeutet. Es wird dargestellt, wie über die Mutterrolle und über praktische Tätigkeiten wie Kindererziehung nicht nur geschlechtliche sondern auch ethnische Identitäten verhandelt werden, wie in der Migration innerfamiliäre Geschlechterverhältnisse neu ausgehandelt werden und wie sich ethnische Identität auch in Abgrenzung zur österreichischen Mehrheitsgesellschaft konstituiert, wobei ebenfalls die Stellung und das Verhalten von Frauen und Müttern eine entscheidende Rolle spielen. Weiters kann gezeigt werden, dass seitens der ethnischen Gemeinschaft auf alle Frauen sozialer Druck ausgeübt wird, ethnisch spezifischen Geschlechterrollen zu entsprechen und an die nächste Generation, vor allem die Töchter, weiterzugeben, um Gruppengrenzen aufrecht zu erhalten.
Abstract (eng)
This diploma thesis deals with prevailing images and discourses about motherhood in contemporary Chechnya and Austria and their effects on identity constructions of Chechen mothers in Austria. For these purposes problem-centred interviews werde held with seven Chechen mothers living in lower Austria as refugees. The traditional Chechen society is patrilocal and patriarchal organized. Women are generally in a subordinate position and the image of women is deeply linked with that of motherhood. In the role as mothers, and increasingly with age, women can achieve influence and power and heigthen their social status. Also in Austria women are associated, first of all, with attributes like "willingness to make sacrifices" and "devotion". In addition, mothers are of significance in ethno-national discourses, which play an important role in contemporary Chechnya and also in the Chechen migrant communities in Austria. Mothers in this respect are important as reproducers of the ethnic community and for mediating and preserving culture and tradition. Moreover they serve as an important symbol for ethnic identity. This thesis demonstrates the specific meaning of motherhood for the women and for their identity as women and as members of the Chechen community in Austria. It depicts how gender and ethnicity are negotiated employing the role of mothers and specific activities like childrearing and how gender relations are renegotiated within the family in the migration context. Furthermore it can be shown how ethnic identity is constructed in distinction to an Austrian majority, whereby the position and behaviour of women and mothers are of notable significance. Moreover it is illustrated that on the part of the ethnic communities social pressure is carried out towards women to conform to ethnic specific gender roles and to mediate these to the next generation, especially to their daughters, in order to maintain the borders of the group.
Keywords (eng)
Chechnyagendermigrationidentitymotherhood
Keywords (deu)
TschetschenienGenderMigrationIdentitätMutterschaft
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1289820
rdau:P60550 (deu)
VII, 135, V S.
Number of pages
149
Members (1)
Title (deu)
Tschetscheninnen in Niederösterreich
Identitätskonstruktionen von Müttern im Exil
Author
Silvia Maria Preyser
Abstract (deu)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit aktuellen Bildern und Diskursen über Mutterschaft in Tschetschenien und in Österreich und den Auswirkungen dieser auf die Identitätskonstruktionen tschetschenischer Mütter in Österreich. Dazu wurden mit sieben tschetschenischen Müttern, die in Niederösterreich leben, problemzentrierte Interviews durchgeführt. In der traditionellen tschetschenischen, patriarchal und patrilokal organisierten Gesellschaft kommt der Frau grundsätzlich eine untergeordnete Stellung zu und das tschetschenische Frauenbild ist eng mit dem der Mutter verwoben. Durch die Mutterrolle und mit dem Alter steigt ihr Status. Auch in Österreich werden Frauen in erster Linie mit Attributen wie "Opferbereitschaft" und "Hingabe" in Verbindung gebracht. Zusätzlich spielen Mütter in ethno-nationalen Diskursen, wie sie sowohl in Tschetschenien als auch in tschetschenischen MigrantInnencommunities in Österreich verhandelt werden, eine wichtige Rolle als Traditionserhalterinnen, Reproduzentinnen der ethnischen Gruppe und dienen als Symbol für ethnische Identität. Diese Arbeit zeigt auf, was Mutterschaft für die Frauen und für ihre Identität als Frauen und als Tschetscheninnen in Österreich bedeutet. Es wird dargestellt, wie über die Mutterrolle und über praktische Tätigkeiten wie Kindererziehung nicht nur geschlechtliche sondern auch ethnische Identitäten verhandelt werden, wie in der Migration innerfamiliäre Geschlechterverhältnisse neu ausgehandelt werden und wie sich ethnische Identität auch in Abgrenzung zur österreichischen Mehrheitsgesellschaft konstituiert, wobei ebenfalls die Stellung und das Verhalten von Frauen und Müttern eine entscheidende Rolle spielen. Weiters kann gezeigt werden, dass seitens der ethnischen Gemeinschaft auf alle Frauen sozialer Druck ausgeübt wird, ethnisch spezifischen Geschlechterrollen zu entsprechen und an die nächste Generation, vor allem die Töchter, weiterzugeben, um Gruppengrenzen aufrecht zu erhalten.
Abstract (eng)
This diploma thesis deals with prevailing images and discourses about motherhood in contemporary Chechnya and Austria and their effects on identity constructions of Chechen mothers in Austria. For these purposes problem-centred interviews werde held with seven Chechen mothers living in lower Austria as refugees. The traditional Chechen society is patrilocal and patriarchal organized. Women are generally in a subordinate position and the image of women is deeply linked with that of motherhood. In the role as mothers, and increasingly with age, women can achieve influence and power and heigthen their social status. Also in Austria women are associated, first of all, with attributes like "willingness to make sacrifices" and "devotion". In addition, mothers are of significance in ethno-national discourses, which play an important role in contemporary Chechnya and also in the Chechen migrant communities in Austria. Mothers in this respect are important as reproducers of the ethnic community and for mediating and preserving culture and tradition. Moreover they serve as an important symbol for ethnic identity. This thesis demonstrates the specific meaning of motherhood for the women and for their identity as women and as members of the Chechen community in Austria. It depicts how gender and ethnicity are negotiated employing the role of mothers and specific activities like childrearing and how gender relations are renegotiated within the family in the migration context. Furthermore it can be shown how ethnic identity is constructed in distinction to an Austrian majority, whereby the position and behaviour of women and mothers are of notable significance. Moreover it is illustrated that on the part of the ethnic communities social pressure is carried out towards women to conform to ethnic specific gender roles and to mediate these to the next generation, especially to their daughters, in order to maintain the borders of the group.
Keywords (eng)
Chechnyagendermigrationidentitymotherhood
Keywords (deu)
TschetschenienGenderMigrationIdentitätMutterschaft
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1289821
Number of pages
149