Abstract (deu)
Eine den lokalen Realismus widerlegende schlupflochfreie Verletzung einer Bell-Ungleichung wurde bisher nicht erreicht. Eine Verletzung der Eberhard-Ungleichung mit nicht maximal verschränkten Zuständen ermöglicht das Schließen des Detektionsschlupflochs mit einer Detektionseffizienz von 2/3. In dieser Arbeit wurden Photonenpaare in nicht maximal verschränkten Zuständen mit Lawinenphotodioden
und hocheffizienten supraleitenden Phasenübergangsthermistoren, sogenannten
“transition-edge sensors” (TESs), für ihre Verwendung in einem endgültigen, auf der Eberhard-Ungleichung basierten Bell-Experiment untersucht.
Polarisationsverschränkte Photonenpaare wurden in einer Sagnac-Quelle in nicht maximal verschränkten Zuständen hergestellt. Für jeden der erzeugten Zustände wurde aus Messungen mit Lawinenphotodioden eine Dichtematrix
rekonstruiert. Eine durchschnittliche Reinheit von 99,26(2) Prozent und eine durchschnittliche Güte für einen idealen, nicht maximal verschränkten Zustand von 99,01(1) Prozent wurden aus diesen Dichtematrizen berechnet. Ein hocheffizientes Detektionssystem basierend auf supraleitenden Phasenübergangsthermistoren, die von supraleitenden Quanteninterferometern ausgelesen werden, wurde in einem adiabatischen Entmagnetisierungskryostat installiert. Eine beispiellos hohe Ankündigungseffizienz von 82,2(3) Prozent für einen Produktzustand und 79,7(2) Prozent für einen verschränkten Zustand wurde direkt beobachtet. Die Eberhard-Ungleichung wurde mit supraleitenden Phasenübergangsthermistoren gemessen, jedoch waren die Ergebnisse noch nicht ausreichend für eine Verletzung. Weitere Verbesserungen des Aufbaus sind erforderlich.
Diese Arbeit demonstriert die Schlüsselkomponenten, die für die Verletzung der Eberhard-Ungleichung benötigt werden: ein hocheffizientes Detektionssystem einschließlich des Einkoppelns in Fasern und eine Quelle hochreiner, nicht maximal
verschränkter Zustände. Zusammen mit einem Quantenzufallsgenerator und zusätzlicher räumlicher Trennung ebnet diese Arbeit den Weg für ein endgültiges, schlupflochfreies Bell-Experiment, das nicht nur als grundsätzliche Fragestellung wichtig ist, sondern auch für Anwendungen wie geräteunabhängige Quantenschlüsselverteilung und die Zertifizierung von geräteunabhängiger Zufälligkeit.