Abstract (deu)
Das Norisch-Rhätische Profil des Hallstätterkalks des Leislingkogels bei Bad Goisern wurde sedimentologisch und geochemisch untersucht und chronostratigraphisch in die bereits vorhandenen biostratigraphischen Daten integriert. Durch günstige, natürliche Aufschlussverhältnisse und durch das Aufgraben verdeckter Bereiche konnte ein bankweise erfassbares detailliertes Profil mit rund 60m Mächtigkeit geschaffen und aufgenommen werden. Mikrofaziell besteht der Leislingkogel aus norischen, roten und grauen, gut gebankten, biomikritischen und partiell fossilreichen, reinen, pelagischen Kalken und rhätischen, grauen, tonreichen (Mergel)kalken und grauen bis schwarzen Tonmergeln.
Durch Ammoniten und Conodonten konnte das Profil zonenmässig untergliedert werden und umfasst den Zeitabschnitt des hohen Unternorium bis zum basalen Oberrhätium, ein Zeitabschnitt von mindestens 20 Millionen Jahren. Die Chemostratigraphie ergab eine lückenlose Isotopiekurve für δ13C und δ18O Isotope über das Profil für den Zeitabschnitt des hohen Unternoriums bis zur Basis des Rhätium und, nach kurzer Störung eine Fortsetzung ins basale obere Rhätium. Unerwarteterweise wurden nur geringfügige Abweichungen in den δ13C-Werten (max. 1‰) innerhalb des Norium festgestellt. Auf einer stabilen Entwicklung im Unternorium (3,3‰) folgt im basalen Mittelnorium innerhalb kurzer Zeit (eine Ammonitenzone) ein Abstieg von rund 1‰ gefolgt von einer stabilen Phase während des mittleren Mittelnoriums mit (2,8‰). Im basalen oberen Mittelnorium steigt der δ13C-Wert kurzfristig um bis 0,5‰, um anschließend mit einem Abfall von 0,7‰ sich wieder dem Ausgangswert anzunähern. Dieser Wert bleibt bis ins höhere Obernorium stabil, und fällt an der Norium/Rhätium-Grenze um 0,5‰ ab. Nach einer störungsbedingten Datenlücke im unteren Rhätium zeigen die stabilen Isotopenwerte leider starke Schwankungen (bis zu 4‰) die eine exakte Interpretation erschweren. In jedem Fall fällt die Kurve im Mittelrhätium um 1‰ ab und scheint bei 1,8‰ wieder stabil zu werden. Aufgrund der beschriebenen geringen Veränderungen scheint die δ13C-Isotopie von den im Norium stattfindenden marinen Faunenevents abgekoppelt zu sein. Darauf deuten auch Vergleichsuntersuchungen in anderen Tethys-Teilen hin. Stärkere Isotopieschwankungen aus dem Pantalassabereich Nordamerikas lassen sich nur bedingt vergleichen, da sie im Wesentlichen auf Corg-Analysen beruhen, bei denen die Frage der Herkunft des Kohlenstoffs unklar ist. Die Magnetostratigraphie wird am Institute de Physique du Globe (Paris) von Dr. Y. Gallet bearbeitet.