Abstract (deu)
Österreichs Bevölkerung wird immer älter. Bereits im Jahr 2050 wird der Anteil jener Menschen, die über 65 Jahre als sind auf 27,5% steigen, parallel dazu steigt die Zahl derer mit chronischen und Mehrfacherkrankungen. Die Einführung der
diagnosebezogenen Fallgruppen in der Krankenanstaltenfinanzierung hat zur Folge,
dass Krankenhausträger das Ziel verfolgen, die Verweildauer der PatientInnen möglichst kurz zu halten, was dazu führen kann, dass PatientInnen aus dem Krankenhaus entlassen werden, obwohl diese einen poststationären Pflegebedarf
haben, der nicht abgedeckt ist. Im schlimmsten Fall verschlechtert sich die gesundheitliche Situation der PatientInnen so weit, dass eine Wiedereinweisung ins
Krankenhaus innerhalb kurzer Zeit wieder notwendig wird. Ein
Entlassungsmanagement, das den Pflegebedarf der PatientInnen erhebt und notwendige Maßnahmen für die Entlassung und die poststationäre Versorgung trifft, ist daher unumgänglich. Basierend auf einer systematischen Literaturrecherche, sollen in
dieser Arbeit Vorschläge und Anleitungen zur Verbesserung des
Entlassungsmanagements für ältere pflegebedürftige PatientInnen in Wiener Krankenanstalten gegeben werden.
Die Studienergebnisse belegen, dass die Einführung eines Entlassungsmanagements zu einer Kostenreduktion in den Krankenanstalten beitragen kann, auch wenn – zumindest langfristig – die Wiedereinweisungsraten nicht signifikant reduziert wurden. Zudem führen Standardisierungsmaßnahmen im Rahmen des Entlassungsmanagements zu einer höheren Zufriedenheit, sowohl auf PatientInnen als auch auf Ebene der beteiligten Berufsgruppen. Ein direktes Entlassungsmanagement, das in der Station angesiedelt ist, hat zur Folge, dass die
Maßnahmen des Entlassungsmanagements im Alltagsstress als weniger wichtig eingestuft werden. PatientInnen haben öfter das Bedürfnis bei der Entscheidungsfindung miteinbezogen zu werden, als es tatsächlich der Fall ist. Für die Krankenanstalten der Stadt Wien kann aus heutiger Perspektive die
Implementierung eines indirekten Entlassungsmanagements, das sich am Österreichischen Standard Entlassungsmanagement richtet, empfohlen werden. Die Einbeziehung der PatientInnen und deren Angehöriger trägt zu einer höheren
Zufriedenheit bei und sollte im Mittelpunkt des pflegerischen Handelns stehen.