Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer eingehenden Lektüre und textnahen Analyse der Werke La soie et les cendres, Dans la plus stricte intimité und Sa Majesté la Mort von Myriam Anissimov sowie Întoarcerea huliganului / Die Rückkehr des Hooligan von Norman Manea. Myriam Anissimov, franko-jiddische Autorin, und Norman Manea, rumänischer Exil-Schriftsteller jüdischer Herkunft, überlebten beide im frühen Kindesalter den Holocaust. In den Texten des Korpus stellen sie die extrem traumatischen Erfahrungen in den Kontext einer literarischen Rückschau auf das eigene Leben. Charakteristisch für die Texte beider sind eine ausgeprägte Selbst-Bezüglichkeit sowie eine intensive Sprach-Reflexivität. Der Ausgangspunkt dieser vergleichenden Erforschung liegt in der besonderen sprachlichen Situation der Autor_innen , die sich auf die Narrativisierung persönlicher Erinnerung und kollektiv-familiären Gedenkens ebensosehr auswirkt, wie auf die angewandten textuellen Strategien, Lebensmodelle (jüdischer) Identität zu artikulieren.