You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1299342
Title (deu)
Theatrale Strategien - radikale Kritik
Aktionen und Interventionen der Volxtheaterkarawane
Author
Florian Wagner
Adviser
Brigitte Marschall
Assessor
Brigitte Marschall
Abstract (deu)
Bei der Volxtheaterkarawane handelte es sich um ein offenes, aktionistisches Kollektiv, das von 2001 bis 2011 bestand. Die Gruppe verortete sich an den Schnittstellen von Kunst und Politik, ging teilweise aus dem 1994 gegründeten Volxtheater Favoriten hervor und vernetzte sich mit unterschiedlichen antirassistischen Kontexten in Europa. Die vorliegende Diplomarbeit fragt nach der Funktionsweise der Aktionen und Interventionen der Volxtheaterkarawane. Zu den zentralen aktionistischen Mitteln der Volxtheaterkarawane gehörten Kommunikationsguerilla, Überaffirmation und eine autonome Medienprodukion, zu der sowohl Radio-, Video- als auch Online-Aktivismus zählen. Der überwiegende Teil der durchgeführten Aktionen beschäftigt sich mit dem Thema Grenze. Als Aktionsraum diente sowohl die manifeste Staatsgrenze als auch ihre Vollzugsorgane in den Zentren. Die Festung Europa, ihr kontinuierlicher Ausbau sowie die geographische Ausdehnung von Grenzräumen in das Landesinnere wurden aktionistisch kritisiert. Im Zuge der Aktionen kam es wiederholt zu Konflikten zwischen AktivistInnen der Volxtheaterkarawane und RepräsentantInnen staatlicher Organisationen. Die Festnahme eines großen Teiles der Gruppe nach dem G8-Gipfel in Genua fand breite Resonanz in österreichischen und internationalen Medien und zog vielfältige Solidarisierungen, aber auch eine jahrelange Rechtsunsicherheit nach sich. Die erfahrene Repression wurde wiederholt im Rahmen von Aktionen thematisiert. Ihre MitverursacherInnen in der österreichischen Politik, allen voran die vormalige Außenministerin und Bundespräsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner, sah sich mehrfach mit kreativem Protest konfrontiert. Die Volxtheaterkarawane intervenierte auch in ihr politisch nahestehende Kontexte. Einerseits mit gezielten Aktionen, andererseits mit Stellungnahmen zu problematischen Entwicklungen in linken, antirassistischen Kontexten. Institutionalisierte Kunstkontexte standen der Volxtheaterkarawane eher skeptisch gegenüber, sprachen in Folge der Ereignisse nach dem G8-Gipfel aber teilweise ihre Solidarität und später punktuell Einladungen an die Gruppe aus. Die Zusammenarbeit gestaltete sich mitunter konfliktreich.
Keywords (deu)
KommunikationsguerillaVolxtheaterkarawaneÜberaffirmationRassismusGrenzeDocumentaWienAbschiebung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1299342
rdau:P60550 (deu)
153 S.
Number of pages
153
Members (1)
Title (deu)
Theatrale Strategien - radikale Kritik
Aktionen und Interventionen der Volxtheaterkarawane
Author
Florian Wagner
Abstract (deu)
Bei der Volxtheaterkarawane handelte es sich um ein offenes, aktionistisches Kollektiv, das von 2001 bis 2011 bestand. Die Gruppe verortete sich an den Schnittstellen von Kunst und Politik, ging teilweise aus dem 1994 gegründeten Volxtheater Favoriten hervor und vernetzte sich mit unterschiedlichen antirassistischen Kontexten in Europa. Die vorliegende Diplomarbeit fragt nach der Funktionsweise der Aktionen und Interventionen der Volxtheaterkarawane. Zu den zentralen aktionistischen Mitteln der Volxtheaterkarawane gehörten Kommunikationsguerilla, Überaffirmation und eine autonome Medienprodukion, zu der sowohl Radio-, Video- als auch Online-Aktivismus zählen. Der überwiegende Teil der durchgeführten Aktionen beschäftigt sich mit dem Thema Grenze. Als Aktionsraum diente sowohl die manifeste Staatsgrenze als auch ihre Vollzugsorgane in den Zentren. Die Festung Europa, ihr kontinuierlicher Ausbau sowie die geographische Ausdehnung von Grenzräumen in das Landesinnere wurden aktionistisch kritisiert. Im Zuge der Aktionen kam es wiederholt zu Konflikten zwischen AktivistInnen der Volxtheaterkarawane und RepräsentantInnen staatlicher Organisationen. Die Festnahme eines großen Teiles der Gruppe nach dem G8-Gipfel in Genua fand breite Resonanz in österreichischen und internationalen Medien und zog vielfältige Solidarisierungen, aber auch eine jahrelange Rechtsunsicherheit nach sich. Die erfahrene Repression wurde wiederholt im Rahmen von Aktionen thematisiert. Ihre MitverursacherInnen in der österreichischen Politik, allen voran die vormalige Außenministerin und Bundespräsidentschaftskandidatin Benita Ferrero-Waldner, sah sich mehrfach mit kreativem Protest konfrontiert. Die Volxtheaterkarawane intervenierte auch in ihr politisch nahestehende Kontexte. Einerseits mit gezielten Aktionen, andererseits mit Stellungnahmen zu problematischen Entwicklungen in linken, antirassistischen Kontexten. Institutionalisierte Kunstkontexte standen der Volxtheaterkarawane eher skeptisch gegenüber, sprachen in Folge der Ereignisse nach dem G8-Gipfel aber teilweise ihre Solidarität und später punktuell Einladungen an die Gruppe aus. Die Zusammenarbeit gestaltete sich mitunter konfliktreich.
Keywords (deu)
KommunikationsguerillaVolxtheaterkarawaneÜberaffirmationRassismusGrenzeDocumentaWienAbschiebung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1299343
Number of pages
153