Abstract (deu)
Es ist nicht zu verleugnen, dass Authentizität in den letzten Jahren ein viel verwendeter Begriff ist. Stark im Zusammenhang mit diesem Begriff steht noch jener der Inszenierung.
Diese Arbeit setzt sich mit der Herausbildung und dem Wandel dieser beiden Begriffe und der Gier nach Authentizität insbesondere im Bereich Medien und Fernsehen auseinander. Obwohl Authentizität im Fernsehen nicht unmittelbar, sondern, was dem eigentlichen Verständnis des Begriffes widerspricht, nur als „Inszenierung von Authentizität“, wie es Jan Pinseler ausdrückt, lokalisierbar ist, gilt das Medium Fernsehen als besonders authentisch. Dies wird mit den Punkten der Information, vor allem der journalistischen und informativen Komponente, Intimität, Live-Sendungen und Gegenwärtigkeit begründet. Das Genre des Reality-TV kann als die Antwort des Fernsehens auf diese Gier gesehen werden.
Als Unterbereich dieses Genres sind Doku-Soaps zu einem großen Teil von der Inszenierung der Authentizität abhängig. Anhand der ATV Doku-Soap „Saturday Night Fever“ wird untersucht, welche Authentifierungsstrategien im Bereich der Doku-Soap angewendet werden, damit der Rezipient ein möglichst authentisches Gesamtbild von der Sendung bekommt. Die Konzentration liegt hier vor allem auf der Spannungskurve, welche es dem Rezipienten erlaubt den Abend mit den Protagonisten zu erleben, den dokumentarischen Elementen und bekannten Inszenierungsstrategien für Doku-Soaps. Ein eingehendes Betrachten des Starkult um und in der Sendung zeigt, dass beim Publikum nur das (authentische) Handeln und Verhalten, nicht aber objektiv messbare Leistungen zählen.
In den Ausführungen lässt sich gut erkennen, dass sehr stark mit den Techniken der Personalisierung, Emotionalisierung bzw. Intimisierung, welche mit der auch mit Vertrautheit einhergehen, gearbeitet wird.