Abstract (deu)
Im Zuge meiner Diplomarbeit wurde die Testsubstanz MAH10.HCl auf dessen Wirkung an isolierten Meerschweinchenorganen überprüft.
Die inotrope Wirkung wurde anhand der Papillarmuskelpräparate getestet, die Veränderung der Chronotropie wurde am rechten Vorhof untersucht. Beide Herzmuskelpräparate bestanden überwiegend aus quergestreiften Muskulaturfasern.
Um die spasmolytische bzw. vasodilatierende Wirkung der Testsubstanz zu überprüfen wurden glattmuskuläre Organe verwendet. Dazu werden der Darm, die Aorta und die Lungenarterie gezählt.
Am Ende jeder Versuchsreihe, die sich pro Organ aus mindestens 4 Versuchen zusammensetzte, wurde die prozentuelle Abnahme des Graphen und der EC50-Wert ermittelt.
MAH10.HCl hatte auf alle Organe eine starke Wirkung. Besonders an den Herzmuskelpräparaten konnten effektive Resultate erzielt werden. Sowohl beim Vorhof als auch beim Papillarmuskel kam es zu einer 100%igen Abnahme der Schlagfrequenz bzw. Kontraktilität. Diese potente Wirkung spiegelt sich auch im EC50-Wert wieder, der sich beim rechten Vorhof auf 14,5 µmol/l belief und beim Papillarmuskel auf 3,1 µmol/l.
Auch an der glatten Muskulatur konnten signifikante Ergebnisse registriert werden. Am Darm führte die Substanz bei einer Konzentration von 100 µmol/l zur vollständigen Spasmolyse und erzielte einen EC50-Wert von knapp unter 18 µmol/l. An der Aorta kam es mit einer 86%igen Abnahme der Kontraktilität und einem EC50-Wert von 18 µmol/l zu einem starken vasodilatierenden Effekt. An der Aorta übte die Wirksubstanz im Vergleich zu den anderen Organen eine schwächere Wirkung aus. Bei einer maximalen Konzentration von 100 µmol/l betrug der vasodilatierende Effekt 63,5%.
Anhand dieser Ergebnisse konnte keine Aussage über eine selektive Wirkung der Testsubstanz MAH10.HCl getroffen werden.
Um den Wirkungsmechanismus zu untersuchen wurden an Präparaten der Arteria pulmonalis in Kombination mit dem Kaliumkanalblocker Glibenclamid Versuche durchgeführt. Während dieser Untersuchungen stellte sich jedoch heraus, dass KATP-Kanäle nicht am Wirkmechanismus beteiligt sind. Demzufolge müssen andere Wirkmechanismen an der Wirkung beteiligt sein.