Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Auswertung von Plasmaproben von Pankreaskarzinompatienten, die eine Kombinationschemotherapie der Substanzen Erlotinib, Capecitabin und Bevacizumab unterliefen. Hauptziel der Arbeit war der Vergleich der Pharmakokinetik zweier unterschiedlicher Dosierungen des Tyrosinkinasehemmers Erlotinib (Tarceva®). Dazu wurden drei Dose-Levels einer klinischen Studie zum Vergleich herangezogen, wobei sieben Patienten eine 100-mg-Dosis (Dose-Level 3) und 6 Patienten eine 150-mg-Dosis erhielten (Dose-Levels 7 und 8). Untersucht wurden einerseits die Einzelgabe (0-24 Stunden aus Tag 1) sowie die Tage 1-8 (entsprechende Woche 1 der Studie) und die Langzeitgabe über Monate andererseits.
Die Untersuchungen der Woche 1 zeigten, dass die Patienten, die eine 150-mg-Dosis erhielten durchschnittlich höhere Plasmakonzentrationen erreichten und es konnten auch Unterschiede wichtiger pharmakokinetischer Parameter zwischen den beiden Dosierungen festgestellt werden. Jedoch konnten auch Unterschiede innerhalb der Dose-Levels beobachtet werden. Die Schwankungen zwischen den Dose-Levels 7 und 8 könnten auf eine Interaktion mit Bevacizumab hinweisen, da sich die Dosierung dieses Arzneistoffes in diesen Dose-Levels unterschied. Die Literatur liefert aber keine Angaben zu möglichen Wechselwirkungen. Daher kann auch die variable Pharmakokinetik, die der Substanz Erlotinib zugeschrieben wird, Grund für die Verschiedenheiten sein.
Die Ergebnisse der Langzeitgabe zeigten sehr starke Schwankungen der Konzentrationen innerhalb der Dose-Levels und somit auch im Vergleich der beiden Dosierungen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit wurden Peak-Interferenzen zwischen Erlotinib und ausgewählten Substanzen der Prämedikation und Comedikation untersucht. Darunter die Substanzen Diclofenac, Dexamethason, Metamizol, Pantoprazol, Metoclopramid, Famotidin und Enoxaparin. Es wurden keine Peak-Interferenzen beobachtet.
Schließlich wurde noch die Plasmaproteinbindung von Erlotinib mittels Ultrafiltration untersucht. Unter Verwendung der Ultrafiltrationsröhrchen (Centrisart®) konnte die Plasmaproteinbindung, die laut Literatur 98 % beträgt, bestätigt werden.