Abstract (deu)
Diese Arbeit widmet sich der Umsetzung von partizipativen Ansätzen des Schutzgebietsmanagements im internationalen Vergleich. Im Zentrum der Analyse stehen die Möglichkeiten bzw. Einschränkungen indigener Völker, sich im Rahmen dieser im Naturschutz zunehmend geförderten Kooperationen (Co-Managementmodellen) an der Verwaltung von Naturschutzgebieten beteiligen zu können. Besondere Beachtung wird in der Arbeit auf die rechtlichen Grundvoraussetzungen dieser Verwaltungsabkommen gelegt, um indigene Rechte bei Kooperationen im Naturschutz umzusetzen. Im Fokus stehen mit Kolumbien und Australien zwei Länder, die jeweils verstärkt in den letzten Jahren – nicht zuletzt aufgrund von Entwicklungen im Bereich indigener Rechte – die Verwaltung von Schutzgebieten mittels partizipativen Ansätzen ausbauen. Besonders werden in dieser Arbeit die Zusammenhänge zwischen dem australischen native title bzw. der kolumbianischen Verfassung und der Einführung von partizipativen Ansätzen im Schutzgebietsmanagement herausgearbeitet. Als Basis für die Beschreibung der Fallbeispiele werden Zusammenhänge zwischen nationalen und internationalen Entwicklungen hinsichtlich der Berücksichtigung von Menschenrechten im Schutzgebietsmanagement aufgezeigt. Es zeigt sich für beide Länder, dass zusätzliche Maßnahmen eingeführt wurden, um die lokale Bevölkerung verstärkt in die Verwaltung von Schutzgebieten zu integrieren. Die bestehenden Modelle verdeutlichen, dass derzeit eine Beteiligung an wesentlichen Aspekten und Entscheidungsebenen der Verwaltung von Schutzgebieten noch nicht realisiert wurde. Daran anknüpfend, werden bei den untersuchten Fallbeispielen nicht nur die auch international geforderten Vorteile der Kooperationen für die lokale Bevölkerung nur teilweise erzielt, sondern es bietet sich im Rahmen der Vereinbarungen weiterhin wenig Spielraum, um selbstbestimmte lokale Entwicklungs- und Verwaltungsmodelle umzusetzen.