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Title (deu)
Die "anderen Deutschen"
Subjektpositionen im Diskurs um den "Aufbau Ost" ; eine kritische Diskursanalyse
Parallel title (eng)
The "other Germans" ; subject positions in the discourse about the transformation process in the regions of the former GDR ("Aufbau Ost") ; a critical discourse analysis
Author
Sandra Katzer
Adviser
Thomas Slunecko
Assessor
Thomas Slunecko
Abstract (deu)
Das Ende des sozialistischen Gesellschaftssystems und die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten brachte umfangreiche Diskurse über die deutsche Einheit und über den damit verbundenen Transformationsprozess hervor, mit dem weitreichende soziale, wirtschaftliche und politische Veränderungen in den neuen Bundesländern einhergingen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Diskurs um den gesellschaftlichen Transformationsprozess in den Regionen der ehemaligen DDR, der als sogenannter Aufbau Ost bezeichnet wird anhand der Analyse der medialen Berichterstattung der Zeitschrift „DER SPIEGEL“. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die diskursiven Formationen und Praktiken im Hinblick auf die Konstitution von Subjektpositionen. Wie herausgearbeitet werden konnte, zeichnen sich die konstituierten Subjekte im Diskurs vor allem durch ein hierarchisches duales Verhältnis aus. Analog zum Kolonial- bzw. modernisierungstheoretisch geprägtem Entwicklungsdiskurs lässt sich eine binäre diskursive Grundstruktur identifizieren, die Vorstellungen vom armen, entwicklungsbedürftigen „Osten“ und dem modernen wohlhabenden „Westen“ impliziert. Der Diskurs erweist sich insofern als ein hegemonialer und entwertender, da hier über diskursive Konstruktionen des „Eigenen“ und „Fremden“ das „Eigene“, hier die bundesdeutsche Gesellschaft und die marktwirtschaftliche Ordnung, als höherwertiges Ideal, die Regionen und BewohnerInnen der ehemaligen DDR jedoch als „rückständig“ und „entwicklungsbedürftig“ repräsentiert werden. Der „Aufbau“ der neuen Bundesländer wird zum „Entwicklungsprojekt“ bei dem wirtschaftliche Prosperität und ein entsprechender Lebensstandard, durch die Unterstützung des „Westens“ und damit über Hilfe „von außen“ möglich werden soll. Die Regierung, im Sinne von Foucaults Konzept der Regierung als Führung, der diskursiv konstruierten „anderen Deutschen“ und deren Einbindung in marktgerichtete Prozesse und das bundesdeutsche Gesellschaftssystem vollzieht sich dabei über ein Subjektivierungsangebot, das diese anruft sich unternehmerisch zu verhalten und zum Unternehmer ihrer Selbst zu werden.
Abstract (eng)
The collapse of the socialist system and the reunification of the two German states were followed by extensive discourses about the German unification and the transformation process that have been accompanied by social, economic and political changes. The present thesis deals with the discourse about the transformation process in the regions of the former GDR, known as “Aufbau Ost” (the build-up of the East). This is done through an analysis of the magazine “DER SPIEGEL”. The study focuses on discursive formations and strategies in the context of established subject positions. The results show that subjects are linked to one another through a dual hierarchical relationship. The discourse can be characterized by its binary discursive structure which is similar to the structure of the colonial discourses and the development discourse of the 20th century. Furthermore, the discourse can be described as a hegemonic and devaluating discourse in so far as it implies ideas of the poor undeveloped “East” and the modern and prosperous “West” in which the West German society and its market economy is considered to be ideal and superior. The build-up of the new East German federal states becomes a “development project” where economic prosperity and a high standard of living should be achieved through the help of the “West” and thus through external interventions. Governance, as described by Foucault`s concept of government in the sense of leadership, can be seen as taking place through a form of subjectification which calls upon the individual to think and act as an entrepreneur.
Keywords (eng)
SubjectSubject PositionAufbau OstFoucaultCritical Discourse AnalysisGovernmentalityEntrepreneurial SelfNeoliberalismOtheringDevelopment Discourse
Keywords (deu)
SubjektSubjektpositionAufbau OstFoucaultKritische DiskursanalyseGouvernementalitätunternehmerische SelbstNeoliberalismusOtheringEntwicklungsdiskurs
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1307811
rdau:P60550 (deu)
135 S. : Ill.
Number of pages
136
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Die "anderen Deutschen"
Subjektpositionen im Diskurs um den "Aufbau Ost" ; eine kritische Diskursanalyse
Parallel title (eng)
The "other Germans" ; subject positions in the discourse about the transformation process in the regions of the former GDR ("Aufbau Ost") ; a critical discourse analysis
Author
Sandra Katzer
Abstract (deu)
Das Ende des sozialistischen Gesellschaftssystems und die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten brachte umfangreiche Diskurse über die deutsche Einheit und über den damit verbundenen Transformationsprozess hervor, mit dem weitreichende soziale, wirtschaftliche und politische Veränderungen in den neuen Bundesländern einhergingen. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Diskurs um den gesellschaftlichen Transformationsprozess in den Regionen der ehemaligen DDR, der als sogenannter Aufbau Ost bezeichnet wird anhand der Analyse der medialen Berichterstattung der Zeitschrift „DER SPIEGEL“. Im Fokus der Untersuchung stehen dabei die diskursiven Formationen und Praktiken im Hinblick auf die Konstitution von Subjektpositionen. Wie herausgearbeitet werden konnte, zeichnen sich die konstituierten Subjekte im Diskurs vor allem durch ein hierarchisches duales Verhältnis aus. Analog zum Kolonial- bzw. modernisierungstheoretisch geprägtem Entwicklungsdiskurs lässt sich eine binäre diskursive Grundstruktur identifizieren, die Vorstellungen vom armen, entwicklungsbedürftigen „Osten“ und dem modernen wohlhabenden „Westen“ impliziert. Der Diskurs erweist sich insofern als ein hegemonialer und entwertender, da hier über diskursive Konstruktionen des „Eigenen“ und „Fremden“ das „Eigene“, hier die bundesdeutsche Gesellschaft und die marktwirtschaftliche Ordnung, als höherwertiges Ideal, die Regionen und BewohnerInnen der ehemaligen DDR jedoch als „rückständig“ und „entwicklungsbedürftig“ repräsentiert werden. Der „Aufbau“ der neuen Bundesländer wird zum „Entwicklungsprojekt“ bei dem wirtschaftliche Prosperität und ein entsprechender Lebensstandard, durch die Unterstützung des „Westens“ und damit über Hilfe „von außen“ möglich werden soll. Die Regierung, im Sinne von Foucaults Konzept der Regierung als Führung, der diskursiv konstruierten „anderen Deutschen“ und deren Einbindung in marktgerichtete Prozesse und das bundesdeutsche Gesellschaftssystem vollzieht sich dabei über ein Subjektivierungsangebot, das diese anruft sich unternehmerisch zu verhalten und zum Unternehmer ihrer Selbst zu werden.
Abstract (eng)
The collapse of the socialist system and the reunification of the two German states were followed by extensive discourses about the German unification and the transformation process that have been accompanied by social, economic and political changes. The present thesis deals with the discourse about the transformation process in the regions of the former GDR, known as “Aufbau Ost” (the build-up of the East). This is done through an analysis of the magazine “DER SPIEGEL”. The study focuses on discursive formations and strategies in the context of established subject positions. The results show that subjects are linked to one another through a dual hierarchical relationship. The discourse can be characterized by its binary discursive structure which is similar to the structure of the colonial discourses and the development discourse of the 20th century. Furthermore, the discourse can be described as a hegemonic and devaluating discourse in so far as it implies ideas of the poor undeveloped “East” and the modern and prosperous “West” in which the West German society and its market economy is considered to be ideal and superior. The build-up of the new East German federal states becomes a “development project” where economic prosperity and a high standard of living should be achieved through the help of the “West” and thus through external interventions. Governance, as described by Foucault`s concept of government in the sense of leadership, can be seen as taking place through a form of subjectification which calls upon the individual to think and act as an entrepreneur.
Keywords (eng)
SubjectSubject PositionAufbau OstFoucaultCritical Discourse AnalysisGovernmentalityEntrepreneurial SelfNeoliberalismOtheringDevelopment Discourse
Keywords (deu)
SubjektSubjektpositionAufbau OstFoucaultKritische DiskursanalyseGouvernementalitätunternehmerische SelbstNeoliberalismusOtheringEntwicklungsdiskurs
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1307812
Number of pages
136
Association (deu)