Abstract (deu)
Die Entwicklung des Symbolgehalts der Jagd geht zurück bis in die Anfänge menschlicher Gesellschaft. Aus einer aktiven Handlung, die das Überleben sichert, wird zusehends ein Motiv mit unerschöpflichem Symbolgehalt. Die Auseinandersetzung mit diesem Inhalt ist an unterschiedlichsten Orten zu immer ähnlichen Bedingungen zu finden. Unter diesen bildet besonders die Löwenjagd einen Bildtopos heraus, der eine unmissverständliche Aussage über den Status des Abgebildeten in seiner Gesellschaft trifft. Darüber hinaus kann die Abbildung als Metapher für die menschliche Macht über die Natur verstanden werden. Die untersuchten Abbildungen lassen jedoch einen ambivalenten Umgang mit der Pharao-Löwe-Beziehung erkennen. Weit gefürchtet, gejagt und als Trophäe gepriesen, stellt der Löwe eine Kraft dar, die dem Pharao als Synonym gilt. Zahlreiche Darstellungen in unterschiedlichen Formaten und an unterschiedlichen Bildträgern und Umgebungen zeugen von einer starken Identifizierung des Königs der Menschen mit dem König der Tiere. Ikonografisch ist zwischen grundsätzlich unterschiedlichen Bildthemen zu unterscheiden: der Pharao als Löwe – der Löwe als Begleiter des Pharao (der Löwe als Synonym für den Pharao) – der Pharao als Löwenjäger, welche unter anderem mit den ikonografischen Darstellungsmitteln wie der Isolation, dem Ausschnitt oder der Momentaufnahme umgesetzt werden. Die dadurch erkennbare Ikonologie ist jedoch immer die selbe: Kraft – Überlegenheit – Mut – und Macht. Demnach ergibt sich aus dem Gesamtkonzept der Bildkomposition eine ideologische Konsequenz für das „Bild des Pharao“. Diese dient nicht nur der Überhöhung und Demonstration der königlichen Macht sondern findet auch als Repräsentationsmittel, als Propaganda und als Legitimationsmittel ihren Weg in die pharaonische Ideologie eines „Pharao, so stark wie ein Löwe“.