Abstract (deu)
γ-Aminobuttersäure (GABA) ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im Gehirn von Säugetieren (Owens und Kriegstein, 2002; Connolly und Wafford, 2004; Olsen und Sieghart, 2009; Sigel und Steinmann, 2012) und reguliert somit die neuronale Erregbarkeit (Möhler, 2006). Der GABA Typ A (GABAA) Rezeptor setzt sich aus fünf Untereinheiten zusammen, die einen zentralen Chloridionenkanal bilden (Connolly und Wafford, 2004; Möhler, 2006; Rudolph und Möhler, 2006; Olsen und Sieghart, 2009). GABAA Rezeptoren werden von zahlreichen chemisch diversen Substanzen positiv moduliert (Sigel und Steinmann, 2012), wodurch es unter anderem zu Sedierung, Anxiolyse oder Muskelrelaxierung kommt. Daher sind GABAA Rezeptoren ein wichtiger molekularer Angriffspunkt in der Therapie von Angst-und Schlafstörungen oder Epilepsie (Möhler, 2006a).
GABAA Rezeptor Modulatoren, wie beispielsweise Benzodiazepine, weisen aber neben den erwünschten Effekten zahlreiche unerwünschte Nebenwirkungen auf, was auf ihre unspezifische Interaktion mit den verschiedenen GABAA Rezeptor Isoformen zurückzuführen ist (Connolly und Wafford, 2004). Durch die Entwicklung selektiver Arzneistoffe erhofft man sich eine Verminderung dieser Nebeneffekte (Möhler et al., 2002). Im Rahmen meiner Diplomarbeit sollte ich den Effekt eines Subtyp-selektiven GABAA Rezeptor Modulators und ausgewählter Derivate (CR-0; CR-1-4) auf Stress und Motoraktivität von C57BL/6/N Mäusen mittels Stress-induced Hyperthermia- (SIH) und Open Field (OF)-Test untersuchen und mit dem Effekt von Diazepam vergleichen.
Meine Untersuchungen zeigten, dass CR-0 und seine Derivate CR-1, CR-2, CR-3 und CR-4 zu signifikanter Stressreduktion führen. Die stärksten Effekte wurden dabei für die Substanzen CR-2 und CR-3 beobachtet, deren Wirkung mit der von Diazepam vergleichbar war. Daneben zeigte CR-1 anxiolytische Wirkung vergleichbar mit Diazepam, jedoch weniger sedierende Nebeneffekte.