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Title (deu)
Francisco Bayeu am Palacio Real in Madrid, 1763-1771
Author
Verena Simone Göbel
Advisor
Sebastian Schütze
Assessor
Sebastian Schütze
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit hat die Stilentwicklung des spanischen Künstlers Francisco Bayeu in den Jahren 1763 bis 1771 am Palacio Real in Madrid zum Thema. Die Grundlage für die Analyse der Stilgenese bilden vier Fresken im Königlichen Palast: Die Übergabe von Granada 1763/64, Der Gigantensturz 1764/65, Die Aufnahme des Herkules in den Olymp 1768/69 sowie Die Vorsehung leitet die Tugenden und Fähigkeiten des Menschen 1770/71. Die spanische Kunst und Kultur in der Mitte des 18. Jahrhunderts war geprägt von gegensätzlichen Strömungen. Das Herrschergeschlecht der Bourbonen brachte seit der Machtübernahme im Jahre 1700 französische und italienische Traditionen nach Madrid und holte vorwiegend ausländische Künstler an den Hof. Die einheimische, spezifisch spanische Malerei geriet zunehmend in den Hintergrund. Mit Karl III. kam es jedoch zu einem Umbruch: Man besann sich zurück auf eine Förderung der nationalen Kunstlandschaft, gründete Akademien und positionierte Madrid als Kunstpol von internationalem Interesse. In dieser Phase der Neuausrichtung wurde Francisco Bayeu an den Hof geholt. Er begann seine Karriere als Hofmaler in einem Umfeld der führenden Freskomaler Europas: Giambattista Tiepolo, Corrado Giaquinto und Anton Raphael Mengs. Einerseits berief man sich in der Tradition des 17. Jahrhunderts auf barocke Ausstattungsprogramme, andererseits entwickelte Karl III. eine starke Neigung zu den frühen Formen des Klassizismus von Mengs. Für Bayeu stellte dies eine Fülle an künstlerischen Einflüssen dar: In seiner Heimatstadt Zaragoza hatte er bereits eine Ausbildung in der Linie des neapolitanischen Barock genossen und sein Schaffen zeigte eine starke Prägung durch Corrado Giaquinto. In Madrid angekommen unterstand er der künstlerischen Leitung von Anton Raphael Mengs und modifizierte seinen Stil in eine neue Richtung. Die Masterarbeit zeigt anhand der ersten vier am Palacio Real entstandenen Fresken wie sich diese Stilmodifizierung in Bayeus Œuvre bemerkbar machte und zeichnet die Entwicklung seines Personalstils nach. Der Stellenwert Bayeus im Hinblick auf eine Ausformung einer eigenen spanischen Malerschule im 18. Jahrhundert zwischen spätbarocken und beginnenden klassizistischen Einflüssen wird verdeutlicht und seine wichtige Rolle erläutert.
Keywords (deu)
Francisco BayeuPalacio RealMadridCorrado GiaquintoAnton Raphael Mengs
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1312810
rdau:P60550 (deu)
176 S.
Number of pages
182
Study plan
Masterstudium Kunstgeschichte
[UA]
[066]
[835]
Members (1)
Title (deu)
Francisco Bayeu am Palacio Real in Madrid, 1763-1771
Author
Verena Simone Göbel
Abstract (deu)
Die vorliegende Masterarbeit hat die Stilentwicklung des spanischen Künstlers Francisco Bayeu in den Jahren 1763 bis 1771 am Palacio Real in Madrid zum Thema. Die Grundlage für die Analyse der Stilgenese bilden vier Fresken im Königlichen Palast: Die Übergabe von Granada 1763/64, Der Gigantensturz 1764/65, Die Aufnahme des Herkules in den Olymp 1768/69 sowie Die Vorsehung leitet die Tugenden und Fähigkeiten des Menschen 1770/71. Die spanische Kunst und Kultur in der Mitte des 18. Jahrhunderts war geprägt von gegensätzlichen Strömungen. Das Herrschergeschlecht der Bourbonen brachte seit der Machtübernahme im Jahre 1700 französische und italienische Traditionen nach Madrid und holte vorwiegend ausländische Künstler an den Hof. Die einheimische, spezifisch spanische Malerei geriet zunehmend in den Hintergrund. Mit Karl III. kam es jedoch zu einem Umbruch: Man besann sich zurück auf eine Förderung der nationalen Kunstlandschaft, gründete Akademien und positionierte Madrid als Kunstpol von internationalem Interesse. In dieser Phase der Neuausrichtung wurde Francisco Bayeu an den Hof geholt. Er begann seine Karriere als Hofmaler in einem Umfeld der führenden Freskomaler Europas: Giambattista Tiepolo, Corrado Giaquinto und Anton Raphael Mengs. Einerseits berief man sich in der Tradition des 17. Jahrhunderts auf barocke Ausstattungsprogramme, andererseits entwickelte Karl III. eine starke Neigung zu den frühen Formen des Klassizismus von Mengs. Für Bayeu stellte dies eine Fülle an künstlerischen Einflüssen dar: In seiner Heimatstadt Zaragoza hatte er bereits eine Ausbildung in der Linie des neapolitanischen Barock genossen und sein Schaffen zeigte eine starke Prägung durch Corrado Giaquinto. In Madrid angekommen unterstand er der künstlerischen Leitung von Anton Raphael Mengs und modifizierte seinen Stil in eine neue Richtung. Die Masterarbeit zeigt anhand der ersten vier am Palacio Real entstandenen Fresken wie sich diese Stilmodifizierung in Bayeus Œuvre bemerkbar machte und zeichnet die Entwicklung seines Personalstils nach. Der Stellenwert Bayeus im Hinblick auf eine Ausformung einer eigenen spanischen Malerschule im 18. Jahrhundert zwischen spätbarocken und beginnenden klassizistischen Einflüssen wird verdeutlicht und seine wichtige Rolle erläutert.
Keywords (deu)
Francisco BayeuPalacio RealMadridCorrado GiaquintoAnton Raphael Mengs
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1312811
Number of pages
182