Abstract (deu)
Märchen, die schon seit Jahrhunderten existieren, erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Sie werden auf der ganzen Welt erzählt und durchlaufen die verschiedensten Kulturen und Medien. Sie werden im Buch, im Theater, auf Tonkassetten, dem Fernsehen und im Kino wiedergegeben. Ohne große Verluste werden sie so immer wieder neu gestaltet. Sie verändern sich so mit ihrer Zeit, den kulturellen Gegebenheiten, aber behalten ihren Kern und gelten daher als zeitlos. Um die Variationsmöglichkeit des Märchens zu demonstrieren, werden drei Versionen des beliebten „Aschenputtel“-Märchens gegenübergestellt und mit Hilfe der renommierten Märchenforscher Max Lüthi, Vladimir Propp und Bruno Bettelheim auf deren Stil, Struktur und Bedeutung verglichen und es wird festgestellt, dass keine von den drei Varianten ihren Kern verlieren. Ob dieses Phänomen auch auf Verfilmungen zutrifft wird ebenfalls untersucht. Drei ausgewählte „Aschenputtel“-Verfilmungen werden ausgewählt, die die gesamte Filmgeschichte umreißen. Lotte Reinigers „Cinderella“ von 1922, Walt Disneys „Cinderella“ von 1950 und aus dem Jahr 2004 Mark Rosmans „A Cinderella Story“. Die Frage, die mit diesen Beispielen versucht wird, zu beantworten, ist, ob „Aschenputtel“-Verfilmungen zeitlose Zeitdokumente sind und wenn ja, warum. Um dies festzustellen, werden die drei Verfilmungen analysiert, mit den Wesensmerkmalen Lüthis, der Strukturanalyse Propps und Bettelheims Bedeutungstheorien verglichen. Die Kultur- und Filmgeschichte der Entstehungszeit der jeweiligen Filme wird eruiert und schließlich kann anhand dieser Analysen die Forschungsfrage beantwortet werden.