Abstract (deu)
Unterdrückung ist eine Erfahrung, die offen oder verdeckt täglich und weltweit in unterschiedlichen Formen erlebt wird. Die Opfer – Individuen oder eine Gruppe – sind meist eingeschüchtert und können sich aufgrund mangelnden Selbstbewusstseins und verschiedener Hintergründe in der Regel nicht selbst aus ihrer misslichen Lage befreien. Diese Arbeit befasst sich mit dem Theater der Unterdrückten von Augusto Boal, der unterdrückte
Menschen zu Handelnden machen und ihnen den Dialog ermöglichen wollte. Im Speziellen soll hier auf die Methode des Forumtheaters näher eingegangen und ein Vergleich zwischen
zwei Theatergruppen dargestellt werden, die teilweise beziehungsweise immer mit jener Methode arbeiten. Anhand eines ihrer Stücke soll dabei jeweils untersucht werden, inwiefern
das Forumtheater unterdrückten Menschen Selbstermächtigung und Selbstbefreiung vermittelt. Der erste Teil der Arbeit gibt einen Überblick über das Theater der Unterdrückten im Allgemeinen, der zweite Teil befasst sich mit der indischen Theaterbewegung Jana Sanskriti und deren Forumtheaterstück „Shonar Meye“. Dieses behandelt vor allem die Unterdrückung der indischen Frau und deren Stellenwert in der Gesellschaft. Im dritten Teil der Arbeit wird die Wiener Jugendtheatergruppe CHAOS und deren Forumtheaterstück „Mobbing in der Schule“ näher beleuchtet. Es zeigt, wie schnell sich Mobbing entwickeln
kann, ein Phänomen, das besonders in westlichen Ländern häufig zur Realität dazugehört. Die Arbeit schließt mit einer Auswertung der Untersuchungen.