Abstract (deu)
Weltweit gibt es ungefähr 35 Millionen an HIV erkrankte Menschen, etwa sechs Millionen davon leben in Südafrika. Fast ein Fünftel der südafrikanischen Bevölkerung stirbt an AIDS-verbundenen Krankheiten. Der Fall des Apartheid-Regimes ließ das Land in Trümmern und die Epidemie hatte freie Bahn sich schnell auszubreiten. Die politische Führung unter der Präsidentschaft von Nelson Mandela hielt andere Angelegenheiten für dringlicher, sein Nachfolger President Thabo Mbeki löste eine Kontroverse über antiretrovirale Medikamente und die Virologie der Epidemie aus und der Präsident Jacob Zuma wurde in einen Skandal verwickelt, als er sich weigerte, Kondome beim Geschlechtsverkehr zu verwenden. Es mangelte also an einer richtungsweisenden politischen Stellungnahme zu der Epidemie, was wiederum zu schwachen sozialen und kulturellen Reaktionen führte und somit konnte das Bewusstsein für HIV und AIDS nur schwer geschaffen werden. Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit den literarischen Antworten auf die Epidemie durch das Prisma von fünf Werken der Post-Apartheid-Ära: Welcome to Our Hillbrow (2001) von Phaswane Mpe, Dog Eat Dog (2004) und After Tears (2007) von Niq Mhlongo, Beauty’s Gift (2008) von Sindiwe Magona und The Book of the Dead (2009) von Kgebetli Moele. Der Schwerpunkt dieser Studie über die oben genannten literarischen Texte liegt in der Suche nach der Antwort, wo der HIV Virus entstand und warum AIDS als ein Tabu-Thema betrachtet wird. Die Arbeit untersucht die Reaktion der unterschiedlichen Charaktere, deren Familien, Freunde und der Leser auf die Diagnose HIV-positiv. Sie beschreibt auch den physischen und psychologischen Verfall, den der einzelne wegen der Epidemie erleiden muss und wie dieser verhindert werden könnte. Ferner wird gezeigt wie in einem vielseitigen sozio-kulturellen Kontext Frauen durch die sich stetig ausbreitende Epidemie gestärkt werden können. Die Masterarbeit beinhaltet ein unveröffentlichtes Interview mit der Schriftstellerin Sindiwe Magona, das die Autorin dieser Arbeit 2014 in Marina Da Gama, Südafrika, führte.