Abstract (deu)
Selbstorganisiernde nanostrukturierte Dispersionen haben alle notwendigen Eigenschaften, um als vielversprechende potentielle Vehikel für verschiedenste Wirkstoffe eingesetzt zu werden. Bedingt durch ihre große Oberfläche und die Fähigkeit sowohl hydrophile, hydrophobe als auch ambiphile Stoffe aufnehmen zu können, stehen sie aktuell im Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung.
Im Zuge dieser Arbeit wurde daher in vitro mittels Franz-Diffusionszellen und Tape-Stripping die Auswirkung der inneren Strukturen der selbstorganisierenden Formulierungen auf den Transport der NSAIDs Diclofenac-Natrium und Flufenaminsäure durch porzine Ohr- und Abdominalhaut untersucht. Die Strukturen der Formulierungen wurden bereits im Vorfeld dieser Arbeit mittels Kleinwinkel-Röntgenstreuung und Mikroskopie bestimmt. Es zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Hautpermeation und den ausgebildeten Strukturen: je höher der R-(+)-Limonengehalt einer Formulierung, desto eher organisierte sich die Formulierung zu einer Mikroemulsion und desto höher waren Penetration und Permeation der Wirkstoffe in, bzw. durch die Haut.
Um neben dem pharmazeutischen Aspekt der Anwendbarkeit von selbstorganisierenden nanostrukturierten Dispersionen auch den dermatologischen zu beachten, wurde in einer Pilot-Studie an sieben Probanden in sechs Tagen die Auswirkung der Applikation einer ölreichen Formulierung auf diverse Parameter, wie zum Beispiel den NMF- und den Wassergehalt der Haut mittels Raman-Spektroskopie, DermaUnit® und AquaFlux® bestimmt. Dabei blieb die Haut der Probanden in einem unverändert guten Zustand. Weder NMF- noch Wassergehalt veränderten sich statistisch signifikant.
Selbstorganisierende Mikroemulsionen stellen demnach, bedingt durch ihre erwiesene Eignung als Vehikel für Wirkstoffe, einen vielversprechenden Ansatz für die zukünftige Entwicklung dermaler Applikationssysteme dar.