Abstract (deu)
Die Entfernung von radioaktivem Material aus Trinkwasser und Abwässern stellt ein großes Problem dar, da Radionuklide sehr gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen sein können. Neu entwickelte Substanzen, wie zum Beispiel Ionische Flüssigkeiten, können dazu verwendet werden, Metallionen und somit auch Radionuklide aus Abwässern zu extrahieren.
Ionische Flüssigkeiten bestehen aus einem organischen Kation und einem organischen oder anorganischen Anion, die die Eigenschaften der ionischen Flüssigkeit bestimmen. Ionische Flüssigkeiten sind bei Raumtemperatur flüssig. Sie können bis zu einer Temperatur von 300° C flüssig bleiben. Zudem können Experimente mit diesen Flüssigkeiten auf Grund ihres niedrigen Dampfdrucks auch bei höheren Temperaturen ohne Substanzverlust durchgeführt werden.
Im Rahmen dieser Masterarbeit werden vier Ionische Flüssigkeiten verwendet, die zwei verschiedene aromatische Anionen mit unterschiedlichen funktionalen Gruppen aufweisen, wie zum Beispiel Amine, Hydroxyl, und Nitro, und zwei verschiedene Kationen mit langer quaternärer Phosphonium- oder Ammonium-Kette. Die Fähigkeit dieser ionischen Flüssigkeiten zur Extraktion von UO22+, Th4+, Pb2+ und Po4+ aus wässrigen Lösungen in Abhängigkeit vom pH-Wert wird untersucht (Flüssig-Flüssig-Trennverfahren).
Eine Ionische Flüssigkeit mit hoher Uran-Extraktionsfähigkeit wurde auch auf Aktivkohle immobilisiert. Es konnte in Batch-Versuchen gezeigt werden, dass auch in dieser Form ihre gute Extraktionseigenschaft erhalten blieb.
Da die Ionischen Flüssigkeiten nach Möglichkeit wiederverwendet werden sollen, wurde versucht, die Radionuklide mit verdünnter HNO3-Lösung wieder aus den Ionischen Flüssigkeiten zurückzuextrahieren. Generell wurde bei guter Extrahierbarkeit eines Radionuklids zumindest mit HNO3-Lösung nur eine geringe Rückextrahierbarkeit beobachtet.