Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit versucht, Theorien und Konzepte der Kritischen Weißseinsforschung für den Fachbereich Deutsch als Zweitsprache fruchtbar und die Normativität von Weißsein im Kontext der Wissensvermittlung sichtbar zu machen. Der Fokus liegt dabei auf der (Re-)Produktion rassifizierter Differenzmarkierungen, die als historisch gewachsenes Wissenssystem verstanden werden und demnach auch Rückschlüsse auf postkoloniale Verstrickungen zulassen. Um diese Verstrickungen sichtbar zu machen, wird das Lehrwerk „Pluspunkt Deutsch→Österreich (B1)“, unter Zuhilfenahme der Analysekategorie des kritischen Weißseins, einer Key Incident Analyse unterzogen. Die dafür identifizierten Key Incidents stellen Übungen dar, die als „interkulturelle Übungen“ im Lehrwerk bezeichnet werden und dezidiert entlang der Differenzkategorie Kultur konzipiert wurden. Es zeigt sich dabei, dass Kultur als rassifiziertes Differenzkriterium dient, um im Rahmen einer rassifizierten Positionierungspraxis, das postkoloniale Subjekt in rassifizierte Hierarchien einzugliedern und eine weiße Hegemonie zu (re-)stabilisieren.