Abstract (deu)
Eine gesicherte Erdgasversorgung ist eines der Hauptziele der EU-Energiepolitik. In dieser Arbeit wird die Erdgasversorgungssicherheit von elf europäischen Ländern, welche bedeutende Erdgasimporteure sind, während des Zeitraumes 2001 bis 2014 bewertet. Die unterschiedlichen Dimensionen der Versorgungssicherheit werden durch ein Set von quantitativen Indikatoren, welche interne und externe Faktoren des Versorgungsrisikos reflektieren, erfasst. Durch die Bildung eines aggregierten Indexes - hergeleitet aus den vorgeschlagenen Indikatoren, nämlich dem importierten Erdgasvolumen, der Importabhängigkeit, dem Anteil des Erdgases an der Primärenergieversorgung, der Anzahl der Erdgasversorger, der Abhängigkeit vom größten Versorger und der Fragilität der Versorger, wird die Versorgungssicherheit quantifiziert. Zur Erstellung des Versorgungssicherheitsindexes wurde die Principal Component Analysis (PCA) verwendet. Die einzelnen Indikatoren werden mittels des PCA-Verfahrens in einen zusammengesetzten Index transformiert. Die Resultate zeigen, dass das Versorgungssicherheitsrisiko der analysierten Länder unterschiedliche hoch ist. Die relativen Beiträge der einzelnen Faktoren zum Gesamtversorgungssicherheitsrisiko und die Prioritäten der abgesicherten Länder werden deutlich gemacht. Der aggregierte Index (Supply Security Index, SSI) dient zur Erlangung des Überblicks über die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Landes, während die einzelnen Faktoren die Stärken und Schwächen des jeweiligen Landes aufzeigen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die am besten abgesicherten Länder jene sind, denen es gelingt, signifikante Importmengen aus verlässlichen Quellen (Versorgungsländern) zu beziehen, welche auch eine gute Diversifizierung von Versorgungsquellen und -routen aufweisen und auch eine zu große Abhängigkeit von einem einzelnen Versorger vermeiden.