Abstract (deu)
Frauen an wissenschaftlichen Bibliotheken in Österreich
Der Bibliothekarsberuf war jahrhundertelang ein reiner Männerberuf. Mit dem Jahr 1921 konnten die ersten Akademikerinnen an einer wissenschaftlichen Bibliothek in Österreich angestellt werden. Diese Pionierinnen waren allesamt Töchter aus „gutem Hause“, übten ihren Beruf ein Leben lang aus und waren nicht verheiratet. Diese Arbeit zeigt erstmals umfassend die Geschichte der Frauen an wissenschaftlichen Bibliotheken in Österreich und skizziert dabei die gesetzlichen Rahmenbedingungen und nennt die ProtagonistInnen, die dazu beitrugen, dass sich dieser Beruf innerhalb von gut 50 Jahren zu einem Frauenberuf gewandelt hat. Es wird aber auch darauf eingegangen, welche Themen und Probleme die Bibliothekarinnen bewegten, wie ihre Aufstiegschancen waren, ob und wie sie Beruf und Familie vereinbaren konnten, und ob heute noch das Geschlecht den Ausschlag für eine Personalentscheidung gibt. Mit einem historisch-biographischen Ansatz wurde an dieses Thema herangegangen und dabei vor allem Primärquellen ausgewertet. Insgesamt wurde die Geschichte von 21 wissenschaftlichen Bibliotheken herangezogen, doch ein Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den beiden größten Bibliotheken Österreichs, der Österreichischen Nationalbibliothek und der Universitätsbibliothek Wien. Diese Arbeit bringt einen neuen Blickwinkel auf die Arbeit der wissenschaftlichen Bibliotheken in Österreich und möchte damit zur Veränderung der Wahrnehmung von Bibliotheksgeschichte beitragen.