Abstract (deu)
Jeden Winter kommt es bei den Kinder- und Schüler/innenrennen des jeweiligen Bundeslandes zum Kräftemessen des österreichischen Nachwuchses im Ski Alpin. Dabei treffen nicht nur Kinder und Jugendliche aufeinander, sondern auch deren Trainer/innen, die sich um die skifahrerische Entwicklung ihrer Schützlinge, entweder in einer Schule mit Skischwerpunkt oder in einem Verein, kümmern.
Die vorliegende Arbeit dreht sich um die Tätigkeit von österreichischen Skitrainer/inne/n, die entweder im Kontext Verein oder in einer Schule mit Skischwerpunkt den Skinachwuchs formen und fördern. Ziel ist es, zu ermitteln, ob und welche Unterschiede es zwischen den Trainer/inne/n in Hinblick auf den Aufgabenbereich, das Qualifikations- und Ausbildungsniveau, das Verhältnis zwischen Kind und Trainer/in und den zeitlichen Aufwand, der mit ihrer Tätigkeit einhergeht, gibt. Außerdem sind Probleme, mit denen sie ihm Zuge ihrer Skitrainer/innentätigkeit zu kämpfen haben von Interesse. Es wird zudem untersucht, ob es eine Zusammenarbeit zwischen Berufsskitrainer/inne/n und Vereinstrainer/inne/n gibt.
Der erste Teil dieser Forschungsarbeit schafft ein grundlegendes, theoretisches Verständnis für die Thematik und liefert ein Basis- und Hintergrundwissen zum Thema Ehrenamtlichkeit in (Sport-)Vereinen und zu den Möglichkeiten der skifahrerischen und schulischen Ausbildung in Österreich. Ebenso wird der Ausbildungsweg zur österreichischen Skitrainerin/zum österreichischen Skitrainer näher erläutert.
Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, die mittels qualitativen Leitfadeninterviews durchgeführt wurden, präsentiert. Im Zuge dessen wurden drei Skitrainer aus Vereinen und zwei, die in skisportlichen Schulen tätig sind, befragt. Zur Auswertung der Interviews wurde die strukturierende Inhaltsanalyse von Mayring (2010) herangezogen.
Die Befragungen haben gezeigt, dass der Aufgabenbereich von Berufs- und Vereinsskitrainer/inne/n bis auf wenige Unterschiede beinahe derselbe ist; dieser aber von Vereinstrainer/inne/n nicht in demselben (zeitlichen) Ausmaß bewältigt bzw. zum Teil auch aufgrund der Doppelbelastung von Berufs- und ehrenamtlicher Skitrainer/innentätigkeit an andere Vereinsmitglieder delegiert wird. Das Verhältnis zwischen Kindern und Trainer/inne/n wirkt bei Berufsskitrainer/inne/n, aufgrund der unterschiedlichen Institutionen und anderen Zielsetzungen, distanzierter als bei Trainer/inne/n im Verein. Zum heutigen Standpunkt gibt es hinsichtlich Qualifikationen und Ausbildungsniveau bei Skitrainer/inne/n im Verein und in der Schule kaum mehr Unterschiede. In Vereinen ist eine klare Tendenz zu ausgebildeten und qualifizierten Trainer/inne/n erkennbar. Im Zuge der Befragungen wurde deutlich, dass heute keine richtige Zusammenarbeit zwischen Vereinen und skisportlichen Schulen besteht. Während sich Berufstrainer/innen einer Kooperation gegenüber komplett abgeneigt zeigen, sind Vereinstrainer/innen dafür offen.