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Title (deu)
Das Befüllen und Entleeren des Körpers im Fastnachtspiel
Author
Sophie Pichler
Adviser
Johannes Keller
Assessor
Johannes Keller
Abstract (deu)
Diese Arbeit behandelt die Fragestellung der Körperbefüllung und –entleerung im mittelalterlichen Fastnachtspiel. Basierend auf der Theorie der Lachkultur von Michail Bachtin, beleuchtet diese Untersuchung das ausgewählte Textkorpus in Bezug auf die Körper- Dramen. Nach der Definition von Bachtin sind die sogenannten Körper-Dramen alltägliche körperbezogene Aktivitäten. Diese Arbeit befasst sich mit 3 Kategorien dieser Theorie nämlich einerseits mit der Befüllung des Körpers, also dem Essen und Trinken, weiters mit der Körperentleerung, sowie mit dem Geschlechtsakt, nach Bachtin die Begattung. Anhand dieser 3 Komponenten werden die konkreten Textauszüge dieser speziellen mittelalterlichen Dramenform analysiert. Hinzu kommen kulturgeschichtliche Faktoren welche es erlauben, das Fastnachtspiel besser in den realen historischen Kontext einzubetten. Somit geht der Textanalyse ein kulturgeschichtlicher Exkurs voraus, welcher folgende Komponenten beinhaltet: die Karnevalstradition und ihre Entstehung, die daraus resultierende „Umkehrung der Ordnung“, eine Beleuchtung der Tischsitten im späten Mittelalter sowie die historisch reale Begebenheit des Nahrungsmittelangebots. Die im Mittelalter sehr stark ausgeprägte Körperlichkeit, welche die Gattung des Fastnachtspiels beherrscht, wird in Hinblick der Bachtin’schen These der „Körperlichen Entgrenzung“, als auch auf das Motiv der „Grotesken Körperkonzeption“ hin beleuchtet. Sechs Fastnachtspiele unterschiedlicher Länge werden in Verbindung der ebengenannten Komponenten, basierend auf Bachtins Lachkultur analysiert. Neben den körperlichen Aktivitäten der Figuren in den Spielen, wird das Textkorpus ebenso auf Hinweise einer Kultivierung der Nahrungsaufnahme untersucht. Abschließend zeigt diese Untersuchung eine mögliche Funktion des Körper-Dramas im Fastnachtspiel auf. Die resultierende Erkenntnis dieser Arbeit schreibt dem Körper-Drama die Funktion eines „Lachwerkzeugs“ zu, welches von den Autoren möglicherweise bewusst verwendet wurde um das Publikum der Fastnachtspiele bei Laune zu halten.
Keywords (deu)
FastnachtspielKörper-DramaLachkulturMichail BachtinKörperlichkeit im Mittelaltergroteske Körperkonzeption
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1327020
rdau:P60550 (deu)
84 Seiten
Number of pages
88
Members (1)
Title (deu)
Das Befüllen und Entleeren des Körpers im Fastnachtspiel
Author
Sophie Pichler
Abstract (deu)
Diese Arbeit behandelt die Fragestellung der Körperbefüllung und –entleerung im mittelalterlichen Fastnachtspiel. Basierend auf der Theorie der Lachkultur von Michail Bachtin, beleuchtet diese Untersuchung das ausgewählte Textkorpus in Bezug auf die Körper- Dramen. Nach der Definition von Bachtin sind die sogenannten Körper-Dramen alltägliche körperbezogene Aktivitäten. Diese Arbeit befasst sich mit 3 Kategorien dieser Theorie nämlich einerseits mit der Befüllung des Körpers, also dem Essen und Trinken, weiters mit der Körperentleerung, sowie mit dem Geschlechtsakt, nach Bachtin die Begattung. Anhand dieser 3 Komponenten werden die konkreten Textauszüge dieser speziellen mittelalterlichen Dramenform analysiert. Hinzu kommen kulturgeschichtliche Faktoren welche es erlauben, das Fastnachtspiel besser in den realen historischen Kontext einzubetten. Somit geht der Textanalyse ein kulturgeschichtlicher Exkurs voraus, welcher folgende Komponenten beinhaltet: die Karnevalstradition und ihre Entstehung, die daraus resultierende „Umkehrung der Ordnung“, eine Beleuchtung der Tischsitten im späten Mittelalter sowie die historisch reale Begebenheit des Nahrungsmittelangebots. Die im Mittelalter sehr stark ausgeprägte Körperlichkeit, welche die Gattung des Fastnachtspiels beherrscht, wird in Hinblick der Bachtin’schen These der „Körperlichen Entgrenzung“, als auch auf das Motiv der „Grotesken Körperkonzeption“ hin beleuchtet. Sechs Fastnachtspiele unterschiedlicher Länge werden in Verbindung der ebengenannten Komponenten, basierend auf Bachtins Lachkultur analysiert. Neben den körperlichen Aktivitäten der Figuren in den Spielen, wird das Textkorpus ebenso auf Hinweise einer Kultivierung der Nahrungsaufnahme untersucht. Abschließend zeigt diese Untersuchung eine mögliche Funktion des Körper-Dramas im Fastnachtspiel auf. Die resultierende Erkenntnis dieser Arbeit schreibt dem Körper-Drama die Funktion eines „Lachwerkzeugs“ zu, welches von den Autoren möglicherweise bewusst verwendet wurde um das Publikum der Fastnachtspiele bei Laune zu halten.
Keywords (deu)
FastnachtspielKörper-DramaLachkulturMichail BachtinKörperlichkeit im Mittelaltergroteske Körperkonzeption
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1327021
Number of pages
88