Abstract (deu)
Das regionale Umfeld der Arabischen Halbinsel ist nicht erst seit den politischen Verwerfungen des Jahres 2011, Stichwort „Arabischer Frühling“, konfliktgeprägt. Die Regionalmächte Saudi-Arabien und die Islamische Republik Iran stehen über Stellvertreterschauplätze (Irak, Syrien, Libanon, Jemen) in einem Spannungsverhältnis.
Seit der Islamischen Revolution in Iran 1979, aber auch der US-geführten Intervention im Irak 2003 rücken dabei sunnitisch-schiitisch geprägte Auseinandersetzungen in den Fokus. Die Zielsetzung der Arbeit liegt in der Beleuchtung dieses Spannungsfeldes anhand der sicherheitspolitischen Analysemethode nach Siedschlag, eines Umreißens des Religionsbegriffes und des politischen Kulturbegriffes und darauf aufbauend auf ein Fokussieren auf das Sultanat Oman.
Das Beschäftigen mit dem Sultanat Oman ist Kerngebiet dieser Arbeit und bestimmt die Thematik und ihre Unterkapitel. Religiös ist das Sultanat Oman grundsätzlich nicht „den Sunniten“ oder „den Schiiten“ zuzuordnen und hat unter der aktuellen politischen Führung eine bewusste Vermittlungsrolle zwischen den konkurrierenden Regionalmächten Saudi-Arabien und Iran eingenommen.
Die Arbeit beleuchtet daher in ihrem Hauptteil mehrere Fragestellungen: Welche Glaubenslehre ist in Oman vorherrschend? In welchem Verhältnis steht diese zu Sunna und Schia? Was waren die Gründe für die Einnahme der Vermittlungsrolle seitens Omans? Wie hoch ist der Grad des Einflusses in der Region? Welche Staatsdoktrin verfolgt der Sultan? Auf welche Instrumente stützt sich der Sultan bei seiner realpolitischen Umsetzung? Welchen Herausforderungen muss das Sultanat Oman abseits dieser strategischen Zielsetzung begegnen? Was lässt sich daraus ableiten und zukünftig nach Lösung der Nachfolgefrage im Sultanat erwarten?
In der Masterarbeit wird die Rolle Saudi-Arabiens und der Islamischen Republik Iran ebenso beleuchtet, wie ausgewählte Aspekte des Golfkooperationsrates und des Konfliktes in der Republik Jemen. Diese Aspekte werden überwiegend regionalpolitisch beleuchtet und entsprechend bewertet. Ein Fazit rundet die Arbeit ab.