Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beinhaltet einen sprachanalytischen Vergleich dreier italienischer Übersetzungen aus unterschiedlichen Jahrhunderten von ein und demselben Text, nämlich dem der Äneis, des Nationalepos Italiens in seiner antiken Form und Epoche.
Übersetzungen sind beinahe so alt wie die Sprachen selbst – ungleich jünger ist jedoch der wissenschaftlich universitäre Diskurs über sie und dieser scheint allzu oft divergierende Meinungen darüber zu haben, welche die Normen beim Anfertigen einer gelungenen Übersetzung seien. Die vorliegende Arbeit beansprucht nicht für sich, nun ein allgemeines Patentrezept oder Lösung für diese Problematik zu bieten, sondern dient vielmehr der komparatistisch linguistischen Analyse ausgewählter, bereits vorhandener Übersetzungen des antiken römischen Nationalepos Äneis, in Bezugnahme auf semantische, syntaktische, interpretatorische und stilistische Auffälligkeiten verschiedenster Art.
Nachdem ein kurzer Einblick in die gängigen Übersetzungstheorien gegeben wird, sowie eine Vorstellung und Kontextualisierung aller behandelten Autoren und ihrer Werke erfolgt, bemüht sich vorliegende Arbeit um die Beantwortung der Frage, ob sich deutliche Unterschiede bezüglich den eben genannten Kriterien zwischen den einzelnen Übersetzungen bemerkbar machen, und falls ja, inwiefern man daraus Gesetzmäßigkeiten ableiten und auf Autor- und Epochen-spezifische translatorische Normen und Vorlieben rückschließen kann. Die zu analysierenden Werke sind so ausgewählt, dass zwischen ihnen jeweils eine Zeitspanne von ungefähr 200 Jahren liegt, wobei die späteste von ihnen in die Anfänge des 20. Jahrhunderts fällt.